Lünendonk-Studie zu Generativer KI

Rechtliche Bedenken bremsen KI-Einsatz in deutschen Unternehmen

Generative KI hat zwar für 42 Prozent der Unternehmen in Deutschland bereits eine hohe Relevanz, doch immerhin 58 Prozent stehen der Technologie noch skeptisch gegen. 13 Prozent lassen den Einsatz generativer KI derzeit noch gar nicht zu – vor allem aufgrund von Bedenken bei der Datensicherheit und der Qualität der generierten Ergebnisse oder aufgrund ungeklärter Haftungsfragen. 

KI schafft rechtliche Risiken
Viele deutsche Unternehmen sehen für sich zwar große Chancen in Generativer KI, zugleich wachsen aber ihre Sorgen vor rechtlichen Risiken. (Bild: Shutterstock / Core Design)

So lauten zentrale Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2024 „Generative AI – Von der Innovation bis zur Marktreife“. 85 Prozent der von Lünendonk befragten Unternehmen nutzen GenAI für konzeptionelle Arbeiten, acht von zehn Unternehmen für Datenanalysen und Prognosen und 71 Prozent betten generative KI-Funktionalitäten in ihre digitalen Services ein. Folglich ist die Erhöhung der Kundenzentrierung mit 71 Prozent der meistgenannte Benefit.

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Darüber hinaus versprechen sich 67 Prozent durch den Einsatz von generativer KI signifikante Automatisierungspotenziale und 66 Prozent Kosteneinsparungen. Jedes zweite Unternehmen sieht einen Vorteil in der Dokumentation von Wissen – unter anderem, um dem demografischen Wandel und dem daraus resultierenden Wissensverlust zu begegnen.

Jedoch stehen die meisten untersuchten Unternehmen beim Einsatz generativer AI aktuell erst am Anfang – lediglich drei Prozent der befragten Unternehmen haben generative KI-Lösungen bereits vollständig in ihren Produktivbetrieb integriert, ein Drittel (34 Prozent) befindet sich noch in der Erprobungsphase. Mit Blick auf den EU AI Act stellen derzeit sogar 31 Prozent der befragten Unternehmen ihre Aktivitäten bezüglich generativer KI zurück, weil sie zunächst auf die Konkretisierung des EU AI Acts warten wollen.

Chart Sorge um rechtliche Risiken der KI
Die Sorge um falsche KI-Ergebnisse und Haftungsrisiken bei KI-Entscheidungen bremsen derzeit den umfassenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen in Deutschland. (Bild: Lünendonk)

Fehlendes Vertrauen ist ein großes Problem

71 Prozent der Befragten geben an, dass in ihren Unternehmen rechtliche Bedenken bezüglich der Konsequenzen falscher KI-Ergebnisse bestehen. Sie befürchten hohe Haftungsrisiken aufgrund falscher Entscheidungen auf Basis von Resultaten der KI. Ein wichtiger Aspekt für den erfolgreichen Einsatz generativer KI ist daher die Vertrauenswürdigkeit der Technologie, die auf der Qualität der Ergebnisse basiert. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Ergebnisse verlässlich und nachvollziehbar sind sowie keine Falschinformationen veröffentlicht werden.

„Der Ruf nach einer vertrauenswürdigen KI wird mit fortschreitender Entwicklung und steigender Nutzerzahl immer lauter“, betont Mario Zillmann, Studienautor und Partner bei Lünendonk & Hossenfelder. Tatsächlich wollen 71 Prozent der befragten Unternehmen ihr Datenmanagement sowie ihre Datenqualität verbessern und ihre Data Governance auf den zunehmenden KI-Einsatz hin anpassen.

Besorgniserregend laut Lünendonk zudem Gefahr einer sogenannten Schatten-KI: Denn ein Drittel der befragten Unternehmen (33 Prozent) erlauben allen Mitarbeitern uneingeschränkten Zugriff auf GenAI-Tools, was zu Sicherheitsproblemen und Datenschutzverletzungen führen kann. In weiteren 32 Prozent der Unternehmen haben Mitarbeitende eingeschränkten Zugriff. Lediglich 35 Prozent der Unternehmen beschränken die Zugriffsrechte auf ausgewählte Bereiche und Funktionen.

Für die Lünendonk-Studie wurden 150 Verantwortlichen aus der IT und dem Business befragt. Die Befragten stammen aus mittelständischen Unternehmen und Konzernen in der Industrie, dem Finanzsektor, dem Handel, der Energie-Branche, dem Healthcare-Sektor und dem öffentlichen Sektor. Die Studie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit GFT, KPS, Protiviti, Randstad Digital, Reply und Senacor realisiert.

Die Studie gibt es kostenlos als Download unter www.luenendonk.de

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