Lichterbrücke über den Willamette Fluss in Portland
von Redaktion,
Das im amerikanischen Bundesstaat Oregon angesiedelte Portland ist seit kurzem um eine spektakuläre Konstruktion reicher: die „Tilikum Crossing, Bridge of the People“ überbrückt den Fluss Willamette – ein fantastisches Konstrukt aus Kunst, Ingenieursarbeit, Architektur und Licht.
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Die erste neue Brücke in der Region Portland seit 40 Jahren ist Fußgängern, Fahrradfahrern und dem öffentlichen Personennahverkehr vorbehalten. Ein spektakulärer Blickfang, am Tag, wie auch bei Nacht.
Die neue Brücke soll mit ihrer Gestaltung und durch die einmalige Beleuchtung die Wichtigkeit des Flusses für die Stadt Portland und ihrer Einwohner betonen. „Es war wichtig, dass sich die Brücke aus der Gemeinde und der Umwelt heraus, in der sie sich befindet, entwickelt“, sagt Donald McDonald, der in San Francisco ansässige Architekt der Brücke. Als Statement für die Wichtigkeit des Flusses für die Region Portland betont das 55 Meter hohe Bauwerk nun mit seiner sich regelmäßig ändernden Beleuchtung die Skyline der Stadt.
Das Systemdesign, gestaltet von Reyes Engineering aus Portland, beinhaltet ein dynamisches Beleuchtungssystem, das die Lichteffekte der Brücke abhängig von Fließgeschwindigkeit, Tiefe und Wassertemperatur des Flusses verändert. Die dafür benötigten Daten werden mit Equipment der wissenschaftlichen Behörde USGS (U.S. Geological Survey) gesammelt und in Steuerungsbefehle übersetzt. Eine Software leitet diese Befehle an eine ETC Ion Remote Processor Unit (RPU), die dann eine Serie von Cues ausführt, die spezifisch für die jeweiligen, sich ändernden Bedingungen programmiert wurden. Die Wassertemperatur bestimmt die Basisfarbe; die Fließgeschwindigkeit beeinflusst das Timing der Farb- und Intensitätswechsel. Die Flusstiefe wird mit einem sekundären Farbmuster übermittelt, das auf den zwei Türmen und den Haltekabeln der Brücke zu sehen ist.
Die aus San Francisco stammende Künstlerin Anna Valentina Murch und ihr Mann Doug Hollis wurden beauftragt, die Lichteffekte zu komponieren. Murch verstarb tragischerweise kurz vor der Fertigstellung des Projekts, Hollis aber stellte sicher, dass ihre Vision Wirklichkeit wurde. Jon Friedmann von HL Stearns Inc, ETCs Vertretung in Portland, betreute ursprünglich nur Steuerungsgeräte von ETC und die Projektplanung bei der Tilikum Crossing. Aber als Murch die unterschiedlichen Farboptionen der ETC Selador Desire entdeckte, war die Entscheidung ETC-Scheinwerfer zu verwenden schnell getroffen.
„Farbe war das Herzstück in Anna Murchs Lichtdesign“, erklärt Friedmann, „Nur die D40 XTI Scheinwerfer bieten die Farbpalette, die breit genug ist, ihre künstlerische Vision umzusetzen.“ 178 Desire D40 XTI, eine Reihe von DMX Opto-Entkopplungs-Wiederholern in Outdoor-Gehäusen und mehr als 4.500 Meter Datenkabel komplettieren das Beleuchtungssystem und versorgen es mit den gesammelten Daten über den Fluss.
Das Fokussieren gestaltete sich schwierig, da die Brückenarbeiter nachts nicht arbeiten durften. Daher wurden die D40-Scheinwerfer bei vollem Tageslicht eingeleuchtet, indem man mit Zielfernrohr an jedem Scheinwerfer auf spezifische Punkte auf dem Bauwerk zielte. Die Programmierung war eine weitere Hürde. In der Nacht programmierten Trevor Burk von Visual Noise Creative aus Los Angeles und ETC Technical Support Engineer Josh Selander am Flussufer die Cues auf einer Gio Konsole aus einem gemieteten Wohnmobil heraus.