Das neue Haier Home Appliance Museum, unlängst eröffnet in Qingdao, China, zeigt, wie es zur Entwicklung von Kühlschrank, Waschmaschine und Co. kam und wo sie hingeht. Atelier Brückner hat die Markenwelt des chinesischen Haushaltsgeräteherstellers gestaltet. Auf insgesamt 6 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, unterteilt in vier Bereiche, sollen die Besucher einen abwechslungsreichen und informativen Zugang zur kulturellen Tradition, zur Technikgeschichte und zu neuen Technologien erhalten.
(Bild: Klaus Reinelt)
Der Prolog stellt auf fünf Meter hohen LED-Wänden Feuer, Wasser und Wind als die natürlichen Elemente vor, die uns auch heute noch in Haushaltsgeräten begegnen, kulturell gebändigt und transformiert. Verpackt in Technik sind sie weiterhin präsent und ermöglichen zeitgemäßen Komfort: vom Ofen über den Kühlschrank bis hin zur Klimaanlage. Haushaltsgeräte umgeben uns wie selbstverständlich und nur, wenn die Technik nicht funktioniert, wird uns ihre Bedeutung bewusst.
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Großformatige Filmprojektionen zeigen Historie
Im Ausstellungsbereich “History” taucht der Besucher in die Vergangenheit ein. Fünf dunkel gehaltene Räume widmen sich jeweils einer Dekade des 20. Jahrhunderts. Die Räume bieten einen Einblick in die 1930er sowie die 1960er bis 1990er Jahre. Großformatige Filmprojektionen zeigen Kurzgeschichten, beispielsweise einen Tag aus dem Leben eines Fabrikarbeiters und seiner Frau 1935 in Detroit. Wie eine Momentaufnahme aus dem Film befindet sich unterhalb der Projektion ein Bühnenbild aus originalen Möbeln und Haushaltsgeräten. Einzelne Objekte werden beleuchtet, wenn sie im Film eine Rolle spielen, beispielsweise der Eisschrank, dessen Tür geöffnet wird. Das Zusammenspiel aus Bühnenbild und Filmprojektion lässt die Gesellschaft und Technik der jeweiligen Zeit greifbar werden. Das Lebensgefühl der einzelnen Epochen, Musik und Mode werden lebendig.
(Bild: Klaus Reinelt)
An den Wänden finden die Besucher zudem erläuternde Texte, Minigames und Leuchtkästen mit historisch relevanten, zeittypischen Objekten, darunter Telefone, Fernsehgeräte und Polaroid-Kameras. Eingebettet in eine Timeline geben sie einen Überblick über die technische Entwicklung und rufen manch eigene Erinnerungen hervor. Im Bereich der 1980er Jahre spielen die Besucher beispielsweise die für diese Dekade typischen Arcade-Games Tetris, Pacman und Super Mario.
Zen-Garten, Screens und Kochevent im “Village”
Im “Village” können die Besucher dann die Gegenwart und die neuesten Haushaltsgeräte erkunden. Durch einen kleinen Zen-Garten erreichen sie sieben abstrakt gestaltete Häuser und erhalten, integriert in unterschiedliche Wohnräume, einen Eindruck von aktuellen und zukunftsweisenden Produkten. Zu sehen sind das komplette Haier-Sortiment mit seinen Einzelmarken wie General Electric, Fisher & Paykel und Casarte. Informationen liefern Screens, die wie gerahmte Bilder in den Wohnungen hängen. Ein Restaurant und eine Weinbar machen das ‚Village’ zu einem gemütlichen Aufenthaltsort und erinnern an den Komfort, den uns Haushaltsgeräte bieten. Auch Kochevents werden hier veranstaltet; schließlich ist auch unser Geschmack von Haushaltsgeräten beeinflusst.
(Bild: Klaus Reinelt)
Roboter gestalten an der digitalen Staffelei
Zuletzt kommen auch die kleinen Besucher auf ihre Kosten: Der Kinderbereich lädt mit farbenfroh gestalteten Themenräumen und detailreichen, handgemalten Wandbildern zum spielerischen Lernen ein. Im Bereich ‚Electric World’ erforschen die jungen Ausstellungsbesucher die physikalischen Grundlagen alltäglich gebrauchter Haushaltsgeräte: Wie wäscht eine Waschmaschine? Und wie funktioniert der Wärmeaustausch bei einem Kühlschrank? Im Bereich ‚Haier Digital Hub’ werden die Kinder schließlich selbst zu Konstrukteuren: An einer digitalen Staffelei gestalten sie aus Haushaltsgeräten ihren eigenen Roboter und führen im Anschluss mit ihm ein Tänzchen auf.
Das 1984 gegründete Unternehmen Haier zählt zu den Marktführern im Bereich Haushaltsgeräte – und das weltweit. Mit dem Home Appliance Museum bietet es eine Markenwelt, die sich an ein breites Publikum richtet. Das Gebäude geht zurück auf einen Entwurf des norwegischen Architekturbüros Snøhetta.
(Bild: Klaus Reinelt)
Direkt am Meer gelegen, ist es eine neue Attraktion in Qingdao und soll in seinen Umrissen an einen Eisberg erinnern. Als ikonisches Gebäude bereichert es die Metropole, in der über drei Millionen Menschen leben.