Lange mussten die Fans der Formation Seeed auf eine neue Platte und eine neue Tour des Soundsystems aus Berlin warten. Schon vor der Fertigstellung der Platte wurde im Hintergrund fast ein Jahr gefeilt. Das Design Kollektiv HELL um die Designer Nik Evers, Timo Martens und Philip Hillers übernahmen das Licht-, Bühnen- und Contentdesign für die Tour zum aktuellen Album BAM BAM.
(Bild: Paul Gärtner)
„Ein Jahr Vorbereitung klingt nach einer langen Zeit“, erinnert sich Nik Evers. Das relativiert sich jedoch sehr schnell, wenn man die Komplexität der Entwurfsphase betrachtet, die auch hin und wieder intensives Umdenken beinhaltete. Diese Phase basierte auf intensivem Austausch mit der Band und auch das Ausarbeiten der durch die Band eingebrachten Wünsche. Auch mal mutiger sein und eben nicht nur eine klassische Beamshow abfeuern“, erklär Timo Martens die Idee dahinter. Ein Seeed Konzert ist auf seine Art sehr eigen. Das war für HELL auch der Anspruch an die visuelle Inszenierung der Show. Das zentrale Element im Bühnendesign wurden zwei überdimensionale Boxentürmen. Zwischen diesen Türmen wurden die Bandriser positioniert. Eine Neoninstallation an den Boxentürmen und den Bandrisern wurde zum verbindenden System. Diese sehr klar definierte Neoninstallation unterstrich intensiv die Formgebung des Sets. Um die klaren Formen des Sets musste ein Lichtsystem kreiert werden, dass sehr diffus ist um nicht mit der Neoninstallation in Konkurrenz zu treten. So bildeten das Neon und eine Matrix aus leistungsfähigen Backlights das Grundgerüst für eine brillante und eindrucksvolle Show mit jeder Menge Druck.
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Im Zentrum dieser Matrix gibt es eine weitere Neoninstallation, die allerdings nur in Teilen der Show zum Einsatz kommt. Hier sollte eine eng abstrahlende Installation ergänzt werden. „Eine unserer ersten Ideen waren tatsächlich die impression X4 Bars von GLP“, erfahren wir von Nik Evers. „Ich arbeite schon lange sehr gerne mit diesen Bars, mag ihre Features, die klaren Linien, die nahtlose Aneinanderreihbarkeit. Aber mir war auch klar, dass diese Bars wahrscheinlich zu wenig Druck hätten, um sie als alleine stehenden Effekt einzusetzen – gerade in den großen Arenen wie der Kölner Lanxess. Ich suchte nach einer Lampe mit vergleichbaren Features – aber eben mehr Output.“ Die impression FR10 von GLP kamen zu dieser Zeit wie gerufen.
(Bild: Paul Gärtner)
„Wir wussten, dass wir die ersten Feldtestgeräte dieser neuen Lampen mitnehmen würden“, gibt Timo Martens zu, „aber wir wussten auch, dass wir uns auf GLP verlassen konnten. Wenn man eine Lampe in diesem Stadium auf so eine Tour mitnimmt, dann muss der Support stimmen. Und das ist bei GLP absolut der Fall“, so Martens weiter. „In Karlsbad wissen alle, was diese Lampe kann und was sie eben noch nicht kann. Daran wird gearbeitet und wir waren in stetigem Kontakt mit Produktmanager Michael Feldmann und dem Entwicklungsteam. Hier und da gab es Anregungen von uns, die auch aufgegriffen wurden. Viel wichtiger ist aber auch, dass keine der FR10 Bars uns bislang im Stich gelassen hat“, freut sich der Designer über die Zuverlässigkeit. „Wir fordern der Lampe vieles ab“, berichtet er zum Beispiel mit Blick auf den Einzelzoom, von dem das Designduo gerne Gebrauch macht, „und sind wir uns jetzt schon sicher, dass diese Lampe einen festen Platz im Lichtdesign hat – auch für die anstehende Shows im nächsten Sommer. Ohne die FR10 Bars“, da sind sich beide sicher, „geht da erst mal nichts!“
JDC1 sorgen für Glow und Druck
Um die gesamte Bühne in gleißendes Licht tauchen zu können – also für den speziellen Glow – wurde HELL ebenfalls im Portfolio von GLP fündig. „Die JDC1 waren für uns die perfekte Wahl, weil der Output stimmt und insbesondere, weil sie wie keine vergleichbare Lampe auf dem Markt den Tilt mitbringen“, erläutern sie diese Entscheidung. „Insgesamt 30 JDC1 sind auf dem Boden des Sets versteckt und sorgen dort für eine ganz besondere Grundstimmung, tauchen alles in eine Farbe“, erklären sie den Effekt. Vor dieser Leinwand entsteht dann der Raum, um die Lichtbilder für jeden Song zu entwickeln. „Spannend war dabei, dass wir mit dem Tilt eben nicht nur starr von unten leuchten können, sondern auch mal fast frontal ins Publikum oder eben steil nach hinten in den Hintergrund.“ Und auch in Sachen Zuverlässigkeit braucht sich die Licht-Crew um HELL keine Sorgen zu machen: „Von 217 JDC1 ist bis jetzt bei über 20 gespielten Konzerten kein einziger Ausfall zu beklagen.“, bestätigt Nik Evers.
(Bild: Paul Gärtner)
Stichwort Hintergrund: dort befindet sich nicht nur die riesige Matrix aus JDC1, die für den notwendigen Druck nach vorne sorgt, sondern dazwischen fast versteckt sind hier auch die FR10 Bars installiert. „Die JDC1 bespielen wir ganz unterschiedlich, mal mit Pixelmapping, dann mit klaren Farben und natürlich auch als richtig dickes Strobe“, beschreibt Timo Martens die Einsatzarten. Und auch hier nutzen die Designer die Möglichkeiten, die der Tilt dieser Lampe mitbringt.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die 18 impression FR10 Bars, die mit scharf gebündelten Strahlen und klaren Beams die imposante JDC1-Ebene spielend durchschneiden und für einen beeindruckenden Effekt erzeugen. Und so sorgen die neuen Bars von GLP schließlich beim Finale des Songs „Schwarz zu Blau“, wenn sie tatsächlich als einzige Lampe im ganzen Set noch an sind, für einen echten Gänsehautmoment.