Laut AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft – sehen die Messeveranstalter in Deutschland im nächsten Jahr ein besonders umfangreiches Programm aus insgesamt beinahe 350 Veranstaltungen vor: Geplant sind ca. 160 Messen mit regionalem Einzugsgebiet sowie rund 190 internationale und nationale Messen, wovon 20 coronabedingt von 2020 ins nächste Jahr verschoben wurden.
Für dieses Jahr stehen ab Ende August noch rund 145 Messen an. Darunter 75 mit internationaler oder nationaler Bedeutung. 30 wurden aufgrund der Corona-Pandemie aus dem ersten ins zweite Halbjahr verlegt.
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„Messen werden vielen Branchen wieder Impulse für Einkauf und Beschaffung geben, durch die Präsentation von Innovationen und durch die persönliche vertrauensbildende Kommunikation,“ sagt AUMA-Vorsitzender Philip Harting. Die Durchführung hänge aber im Einzelfall vom Fortschritt in den Lockerungen der Bundesländer ab, aber auch von den Möglichkeiten und der Bereitschaft der ausstellenden und besuchenden Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu den Messen zu schicken. Es sei, so Harting, selbstverständlich, dass die Aussteller und Besucher sichere und erfolgversprechende Rahmenbedingungen erwarteten. Die Größe und Qualität der Messegelände böte sehr gute Voraussetzungen, um die notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln zu realisieren, erklärt der AUMA-Vorsitzende weiter.
In Anlehnung an die Empfehlungen des AUMA erarbeiten die Messegesellschaften – individuell für jede Veranstaltung – Hygiene- und Sicherheitsprogramme entsprechend der Auflagen der Behörden. Viele Messeveranstalter haben laut Verband für diesen Herbst neue Formate entwickelt mit veränderten Konzepten und mit neu definierten Besucherzielgruppen. Das seien sehr wichtige Initiativen, auch mit dem Ziel, das reale Messeerlebnis mit ergänzenden digitalen Formaten intelligent zu verknüpfen.
Dazu Philip Harting: „Wir brauchen Referenzprojekte, die zeigen, Messen funktionieren auch unter erschwerten Bedingungen“. Die Erfahrungen daraus würden allen Beteiligten helfen, die folgenden Messen zu planen. Zwar werde auf den Messen zunächst noch nicht die gewohnte Atmosphäre herrschen und die Zahl der Teilnehmer werde wohl in vielen Fällen nicht die bisherigen Größenordnungen erreichen. Aber, so der AUMA-Vorsitzende: „Wir gewöhnen uns auch im Alltag, beim Einkaufen und demnächst auch im Urlaub, an neue Rahmenbedingungen“. Es gebe inzwischen gute Fortschritte bei den Grenzöffnungen innerhalb Europas und der internationale Flugverkehr komme allmählich wieder in Schwung. Das seien wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche Messen im Herbst. Bis zum Normalbetrieb im Messegeschäft werde noch einige Zeit vergehen, aber die Wirtschaft könne nicht warten, bis wieder ideale Bedingungen herrschen.
Messeplatz Deutschland 2019
Die deutschen Messeveranstalter können nach Berechnungen des AUMA auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken. Die 163 internationalen und nationalen Messen des letzten Jahres verzeichneten 180.472 Aussteller (+1,2% gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen), 6,7 Mio. m² Standfläche (+0,8%) und 9,9 Mio. Besucher (-1,9%). Angesichts der im Jahresverlauf etwas eingetrübten Konjunkturlage und Rückgängen im Bereich Automobil messen war das ein sehr solides Ergebnis. Das Interesse ausländischer Aussteller und Besucher, gerade auch aus Europa, war erneut überdurchschnittlich. Der Umsatz der deutschen Messeveranstalter erreichte rund 4 Mrd. Euro – fast gleich viel wie im messestarken Jahr 2018.