Der unter dem Künstlernamen Darude bekannte Produzent elektronischer Tanzmusik, Ville Virtanen, setzt für die Streams seiner wöchentlichen Lockdown-Serie auf den ATEM Mini Pro und die Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K.
Der in Finnland ansässige, international renommierte Künstler (bekannt geworden ist er vor allem mit seinem Track Sandstorm) bringt Livestreams heraus, die dreimal wöchentlich auf Twitch ausgestrahlt werden. Seit dem Launch im März wurden die 35 Streams mehr als 250.000 Mal live aufgerufen, wobei der populärste allein 12.000 Klicks verbuchte. Virtanen beschreibt die treibende Kraft hinter der Initiative wie folgt: „Ich wollte mit meinen Fans und Followern in Kontakt bleiben und ihnen während der Ausgangssperre unterhaltsame und aufmunternde Musik bieten.“
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Das Streaming-Setup wurde von einem MacBook Pro aus mit installierter OBS-Software gesteuert. Kurz nach dem Launch im April wurde der Workflow um einen ATEM Mini Pro Mischer [hier im ausführlichen Praxistest von PRODUCTION PARTNER] ergänzt. Zwei Kameras, darunter eine Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K, senden Feeds an den Mischer, der zum Erfassen der Bildschirmaufnahmen vom Produktionsset und von den Edits zudem Signale von einem zweiten MacBook Pro empfängt.
Virtanen erklärt, was sich hinter dem verbesserten Setup verbirgt: „Die von meinem vorherigen Kamera- und Erfassungssystem erzeugten unterschiedlichen Auflösungen und Frameraten sowie Verarbeitungsverzögerungen versursachten Probleme mit der Synchronisierung. Der ATEM Mini Pro beseitigte jegliche Kompatibilitätsprobleme und bot den zusätzlichen Vorteil, dass er den Bildschirm meines Musikcomputers als gespiegeltes 4K-Bild ausgeben konnte. In der Vergangenheit stellte ich die verschiedenen Kameraperspektiven, PiP-Effekte und Bildschirmaufnahmen in OBS als getrennte Szenen dar. Jetzt geht das meist in einer Szene mit Overlays, anderen Grafiken und Benachrichtigungen. Das Mischen passiert im ATEM.“
Über den Mic/Line-1-Eingang des ATEM ließ sich ein Pioneer-DJM-900NXS2-Mischer anschließen und die Musik über den Audioausgang des Computers importieren. Das Setup umfasst zudem einen Zoom H6 als Mikrofonmixer und Audio-Schnittstelle für zwei Røde-Mikrofone, die direkt an den für die Streams benutzten Laptop ausgeben.
Laut Virtanen sorgt der ATEM Mini Pro nun im ganzen System für mehr Flexibilität: „Jedes bisschen extra Ärger oder Ungewissheit kann vom Stream ablenken oder die Stimmung vermiesen. Mit dem Streaming-Laptop neben mir im selben Raum wird es schnell heiß und der Lüfter lärmt ebenfalls ganz schön. Ich habe vor, den Computer in einem Nebenzimmer unterzubringen und das ganze Setup neu zu konfigurieren, sodass die zu synchronisierenden Elemente über den ATEM Mini Pro und andere Elemente wie Overlays über OBS laufen.“
Auch wenn sich die Beschränkungen in einigen Ländern etwas entspannen, rechnet Virtanen nicht damit, in nächster Zeit auf Tournee zu gehen. Er hat auch auf längere Sicht vor, drei Streams pro Woche herauszubringen und merkt an: „Zeit zum Streamen zu haben, erinnert mich daran, warum ich das Projekt überhaupt begonnen habe. Mir gefällt der direkte und unmittelbare Austausch und die Anerkennung. Ich bin auf Tournee immer ansprechbar und mische mich nach den Auftritten gerne unter die Leute. Meine Lockdown-Streams haben mir eine solche direkte Interaktion mit Gleichgesinnten ermöglicht und mit ihnen kann ich meine Gefühle, Ideen und Empfehlungen teilen. Das ist für mich als Künstler und als Mensch enorm wichtig.“