59 % wollen an Messebeteiligungen festhalten

Ifo-Konjunkturbefragung: Messen bleiben für Industrieunternehmen wichtig, aber Nachfrage verändert sich

Die Messegesellschaften müssten sich, so die Ergebnisse der Ifo-Konjunkturumfrage im August, nach Corona auf ein schwierigeres Geschäft einstellen. Messen sollen demnach zwar weiterhin wichtig für die befragten Unternehmen aus der Industrie bleiben, würden sich jedoch mehr ins Digitale verändern müssen.

Caravan 2020_Messe Duesseldorf
Caravan Salon 2020 in Düsseldorf (Bild: Messe Düsseldorf/ctillmann)

39 % der befragten 939 auf Fachmessen ausstellenden Industrie-Unternehmen planten laut Ifo ihre Messebeteiligungen zu verringern, 2 % wollen in Zukunft an mehr Messen teilnehmen und 59 % ihr Engagement nicht verändern. Insbesondere größere Firmen würden ihre Auftritte zurückfahren wollen. Bei Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten seien es 47 %, bei jenen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern 49 %. „In welchem Umfang das geschieht, wurde nicht abgefragt“, erklärt Ifo-Messeexperte Horst Penzkofer und ergänzt: „Messen bleiben weiter wichtig für die Unternehmen, aber sie werden sich verändern müssen.“ So seien digitale Formate durch die Coronakrise beliebter geworden und stellten mittlerweile eine Alternative zu den traditionellen Messen dar: 65 % der Aussteller wollen solche Optionen in Zukunft stärker nutzen. Auch bei diesem Plan stünden größere Unternehmen vorn; bei Firmen mit über 1.000 Beschäftigten seien es 72 %, bei Unternehmen mit zwischen 500 und 1.000 Mitarbeitern 74 %. „Die Messegesellschaften sind schon dabei, digitale Instrumente in die Messen einzubauen oder führen digitale und hybride Veranstaltungen durch“, so Penzkofer.

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48 % der ausstellenden Industriefirmen in der Umfrage gaben an, fehlende Messeteilnahmen hätten keine wirtschaftlichen Einbußen zur Folge gehabt. Bei 46 % war dies „in geringem Umfang“ der Fall, bei 6 % „in hohem Umfang“.

Nach Auffassung des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft – sei es eine gute Nachricht, dass die Firmen trotz schwerer Wirtschaftskrise und der andauernder Corona-Pandemie in einem Umfang von fast 60 % an ihren Messebeteiligungen festhalten wollen. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass die wichtigsten Messeziele nicht darauf ausgerichtet seien, unmittelbar Umsatz zu erzielen, sondern mittel- und langfristig das Unternehmen zu stärken. Hierzu zählten u. a. die Gewinnung neuer Kunden, Kundenbindung, Stärkung von Bekanntheit und Image sowie die Präsentation neuer Produkte. Dass knapp 40 % der Unternehmen in der derzeitigen Situation ihren Beteiligungsumfang reduzieren wollen sei keine Überraschung angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der volatilen Rahmenbedingungen. Die Messen, die zum Neustart Anfang September 2020 stattgefunden haben, signalisierten jedoch , so AUMA, für ihre jeweiligen Branchen eine positive Grundstimmung.

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