Steuerungstechnik

Norka sorgt für Beleuchtung an Hamburger U-Bahn Haltestelle

Intelligente Steuerungstechnik sorgt laut Norka in der U1-Haltestelle Meiendorfer Weg in Hamburg für die zuverlässige Beleuchtung rund um die Uhr. Das Pilotprojekt wurde im Rahmen des barrierefreien Ausbaus der Station initiiert. Es soll die Möglichkeiten und Vorteile aufzeigen, die der Einsatz einer bedarfsgerechten Beleuchtungssteuerung für Betreiber und Fahrgäste eröffnet.

Beleuchtungssysteme an Haltestelle(Bild: NORKA/Günther Fotodesign)

Mit einer Streckenlänge von knapp 56 Kilometern ist die U1 die längste unter Hamburgs U-Bahn-Linien. Die blaue Linie verbindet Norderstedt mit der Hamburger Innenstadt und führt dann nach Volksdorf, wo sie sich in zwei Richtungen nach Ohlstedt und Großhansdorf aufteilt. Fast alle der 47 U1-Haltestationen sind mittlerweile barrierefrei. Denn mit ihrem „Lift-Programm“ arbeitet die Hamburger Hochbahn seit einigen Jahren daran, für alle U-Bahn-Haltestellen Hamburgs einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen: mit einem Aufzug pro Bahnsteig, (teil-)erhöhten Bahnsteigen für einen niveauausgleichenden Ein- und Ausstieg und einem taktilen Orientierungssystem für Blinde und sehbehinderte Menschen. So erhielt auch die Haltestelle Meiendorfer Weg Ende 2018 ein Facelifting. Im Jahr 1925 eröffnet und in den 50er Jahren mit einem neuen Zugang versehen und um einen Verkaufspavillon erweitert, wird die Haltestelle heute täglich von rund 7.000 Fahrgästen genutzt.

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Intelligente Komplettlösung

Im Rahmen der Sanierung wurde auch die Beleuchtung komplett erneuert. Als Partner der Hamburger Hochbahn hat der Leuchtenhersteller Norka das neue Lichtkonzept realisiert und zusammen mit seinem auf Steuerungsintelligenz spezialisierten Partnerunternehmen Norka Automation eine auf die speziellen Anforderungen abgestimmte Gesamtlösung als Pilotprojekt entwickelt.

Beleuchtungssysteme an Haltestelle(Bild: NORKA/Günther Fotodesign)

Für gute Sicht und sichere Orientierung im Gebäude sowie auf dem überdachten Bahnsteig sollen Norka Erfurt LED Leuchten in verschiedenen Ausführungen sorgen. Sie sind in ein Tragrohrsystem integriert, welches noch weitere Technik aufnimmt wie beispielsweise Lautsprecher und Kabelführung. Auf dem Mittelbahnsteig kommen längs zu den Gleisen zwei dieser Systeme zum Einsatz. Darin folgt im Abstand von rund drei Metern eine Leuchte mit breitstrahlender Lichtcharakteristik der anderen. Das schwenkbare Schutzrohr und der innenliegende Aluminiumreflektor sollen die zur Bahnsteiggeometrie passende Lichtverteilung. Das heißt, sowohl in Längs- als auch in Querrichtung werden alle Normvorgaben hinsichtlich Beleuchtungsstärke, Gleichmäßigkeit und Blendfreiheit erfüllt. In den beiden Schalterhallen und in den Gängen, im Treppenbereich und im Wartebereich sorgen die Leuchten laut Hersteller mit raumstrahlender Lichtverteilung für eine angenehme, gleichmäßige Helligkeit.

Vollautomatische Beleuchtungssteuerung

Für den Ablauf sorge – insbesondere auch bei einem Störungsfall –, die Xara Professional Lichtsteuerung. Das Herz und zugleich Gehirn der Beleuchtungsanlage steuert die Leuchten vollautomatisch: Es wacht über die verschiedenen Beleuchtungsbereiche und regelt konstant die Lichtmenge in Abhängigkeit von der Tageslichtintensität. Es erkennt und reagiert auf Bewegung. Es überwacht die Sicherheitsleuchten, diagnostiziert mögliche Defekte und stellt sicher, dass im Fehlerfall die Lichtminderung in dem betroffenen Bereich kompensiert wird. Es erfasst den Energieverbrauch.

Beleuchtungssysteme an Haltestelle(Bild: NORKA/Günther Fotodesign)

Dies wird mit einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) erreicht, die sonst für die Steuerung von Industriemaschinen verwendet wird Sie schaltet und regelt von einem Schaltschrank aus das Licht in der Haltestelle. Die SPS sendet ihre Befehle via DALI (Digital Addressable Lighting Interface) an insgesamt 60 Leuchten. Den Input für die Lichtsteuerung liefern Lichtsensoren sowie Infrarot- und Radar-Bewegungssensoren, die sich in definierten Beleuchtungsbereichen, wie z. B. Schalterhalle, Treppe und bedachter Bahnsteig, befinden. Den verschiedenen Bereichen sind Beleuchtungsfunktionen zugeordnet, die je nach Betriebszustand der Haltestelle sowie aus den Messsignalen aktiviert und gesteuert werden.

Licht rund um die Uhr

Im normalen Tagesbetrieb wird die Beleuchtung auf dem Bahnsteig tageslichtabhängig und in der Schalterhalle tageslicht- und bewegungsabhängig gesteuert. Werden die Mindestbeleuchtungsstärken von konstanten 100 Lux auf dem Bahnsteig und einem Grundlevel von 60 Lux im Gebäude unterschritten, z. B. bei Gewitterwolken oder an grauen Wintertagen, sorge die Steuerung für die entsprechende Erhöhung des Lichtlevels. Detektieren die im Gebäude installierten Bewegungssensoren eine Bewegung, werden die Leuchten hier bis auf 150 Lux aufgedimmt. Verlassen die letzten Fahrgäste das Gebäude, wird die Helligkeit noch für 15 Minuten gehalten und dann langsam auf 100 Lux abgedimmt. Nach weiteren 15 Minuten ohne Bewegungserkennung erfolgt die Abdimmung zurück ins Grundlevel mit 60 Lux. Davon ausgenommen ist die Treppe, deren Beleuchtungsstärke aus Sicherheitsgründen konstant 150 Lux beträgt.

Beleuchtungssysteme an Haltestelle(Bild: NORKA/Günther Fotodesign)

In der Steuerung ist eine Dämmerungsschalterfunktion implementiert, die dem System mitteilt, ab welcher Helligkeit es in den Nachtmodus switchen soll. Mit einer Beleuchtungsstärke von mindestens 100 Lux soll die Station auch im Nachtmodus angenehm hell bleiben. In der Dämmerungsphase soll eine zusätzliche Erhöhung des Lichtlevels von ca. 50 Lux dem Zugführer eine bessere Situationsübersicht am Bahnsteig bieten und die Sicherheit der Fahrgäste erhöhen. Über einen Leistungsschalter werden bei Dunkelheit die nicht dimmbaren Leuchten der Info- und Wegebeleuchtung im Umfeld Haltestelle geschaltet.

Während der Betriebsruhe, d. h. im Zeitraum zwischen der letzten Bahn in der Nacht und der ersten am Morgen, gibt es auf der Haltestelle eine Minimalbeleuchtung, die auf dem Bahnsteig in etwa der Helligkeit bei einer Vollmondnacht entspricht.

Sicherheit

Neben der Erfassung des Energieverbrauchs jeder einzelnen Leuchte, führe die Lichtsteuerung kontinuierlich eine Selbstdiagnose durch und frage in regelmäßigen Zeitabständen eventuelle Fehler innerhalb der Leuchten, der Betriebsgeräte oder in der Kommunikation über den DALI Bus ab. Darüber hinaus werden die Stromversorgung und die Sensorsignale überwacht. Wird ein Fehler erkannt, generiert die Steuerung eine Störungsmeldung und zeigt diese sofort an am Bedientableau vor Ort. Gleichzeitig setzt sie die entsprechenden Meldesignale an die Leitstelle ab und leitet nach Möglichkeit ein Fehlerkompensationsszenario ein. Gibt es beispielsweise einen Leuchtenausfall, so kompensiert die Steuerung diesen durch die Anhebung des Dimm-Levels der umgebenden Leuchten, bis die Mindestbeleuchtungsstärke in dem betroffenen Bereich wieder erreicht ist.

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