Pilotprojekt für Kreislaufwirtschaft in der Veranstaltungsbranche

2bdifferent beteiligt sich an exemplarischer Messestand-Entwicklung

Kreislaufwirtschaft kann die CO2-Emissionen deutlich reduzieren und gilt als Chance für mehr Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche. Doch aktuell fehle es an praktikablen Konzepten für Messen und Kongresse. Für einen kreislauffähigen Messestand hat sich nun die CSR-Agentur 2bdifferent mit den Messearchitekten imb troschke und der Fachpublikation tw tagungswirtschaft zu einem Pilotprojekt zusammengetan.

2bdifferent IMEX Gruppenfoto
Simone Hammer/tw, Kerstin Wünsch/tw, Christoph Soukup/2bdifferent, Andrea Walburg/imb troschke, Justine Hein/tw und Jürgen May/2bdifferent auf der IMEX 2023 (v.l.n.r.) (Bild: 2bdifferent)

Gemeinsam planen, bauen und nutzen sie für die IMEX 2024 in Frankfurt den Stand von tw tagungswirtschaft nach den Prinzipien und mit den Mitteln der Kreislaufwirtschaft. In verschiedenen Schritten würden dafür alle drei Säulen der Nachhaltigkeit sowie ihre entsprechenden Handlungsfelder in den Fokus rücken. Dazu zählen unter anderem Kommunikation, Catering, Mobilität, Lieferketten und Barrierefreiheit. Das Pilotprojekt gelte als Best Practice mit dem Ziel, die Handelnden in der Veranstaltungswirtschaft zu inspirieren und für eine Nachahmung zu gewinnen.

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Der Pilotprozess sei auf den Zeitraum 2023 bis 2026 angelegt und startete direkt auf der IMEX 2023 mit einem gemeinsamen Meeting zur Bestandsaufnahme und zur Planung der ersten Schritte. Das Projekt werde ganzheitlich angelegt. Dazu zählen Überlegungen, den Stand barrierefrei zu machen ebenso wie die Planung einer nachhaltigen Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen oder auch die Berücksichtigung sozialer Aspekte und Inklusion. Weiterhin seien Gespräche über Energie, Catering und Abfallmanagement mit der IMEX Group und der Messe Frankfurt als Veranstalter und Veranstaltungsort geplant, denen sich eine Nullmessung und eine Stoffstrom-Analyse der bisher verwendeten Materialien anschließen.

Der transparente Prozess wird crossmedial aufbereitet. Ziele, Strategien, Maßnahmen sowie die Learnings und die Erfolgsmessung sollen so für alle Marktbegleiter nachvollziehbar sein. Eine Roadmap lege die Handlungsfelder für die kommenden drei Jahre fest.

Im nächsten Schritt werde nun überlegt und entschieden, wie mit dem aktuell bestehenden Messestand von tw tagungswirtschaft zu verfahren sei, ob dieser in Teilen wieder zu verwenden ist oder komplett neu entworfen und gebaut werden muss. Unabhängig von der gewählten Variante werden die zu verwendenden Standmaterialien nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft ausgewählt und nach der Messe den bereits definierten Stoffkreisläufen zugeführt. Grundsätzlich gelte es, den Ressourcenverbrauch weitestgehend zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren. Der jeweilige Entwicklungsstatus werde bei den nächsten Terminen der IMEX in Frankfurt vom 13. bis 16. Mai 2024, 20. bis 22. 2025 und 19. bis 21. Mai 2026 ermittelt und definiert.

Während des Prozesses wollen die Beteiligten über die Entwicklung berichten und Learnings kommunizieren. Als Zielgruppe definieren die Projektpartner primär Aussteller:innen, sekundär sprechen sie je nach Handlungsfeld und Aktionsgrad auch Besucher:innen, Veranstalter:innen und Geländebetreiber:innen an. In einer Art Online-Tagebuch auf der Website und in den eMagazinen der tw tagungswirtschaft werden die Entwicklungen fortlaufend veröffentlicht. Die Hochschule Osnabrück übernehme eine wissenschaftliche Begleitung.

Die Kreislaufwirtschaft werde dringend benötigt, um die deutschen und europäischen Klimaziele zu erreichen. Sie beschreibt ein regeneratives System. Durch das Verlangsamen und Verringern von Stoffströmen und das Schließen von Kreisläufen soll der Einsatz von Ressourcen, die Entstehung von Abfällen und Emissionen sowie die Verschwendung von Energie minimiert werden.

Angesichts des hohen Ressourcenaufwandes und der Schnelllebigkeit in der Messebranche müsse nach Ansicht des Gründers und Geschäftsführers von 2bdifferent, Jürgen May, der Gedanke an „refuse, rethink and reduce“ immer am Projektanfang stehen. „Es wird noch viel zu viel über den dringend benötigten Systemwandel gesprochen und zu wenig in der Eventbranche gehandelt. Mit diesem Gemeinschaftsprojekt wollen wir transparent darstellen, wie wichtig für einen nachhaltigen Prozess zirkuläres Wirtschaften und Handeln ist“, erklärt er die Teilnahme von 2bdifferent am Pilotprojekt.

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