Auslandsmesseprogramm zurück auf Niveau einer Exportnation
von Redaktion,
Das Auslandsmesseprogramm (AMP) feiert in diesem Jahr 75-jähriges Jubiläum. Pünktlich zum beginnenden Jubiläumsjahr habe der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Bereinigungssitzung das Programm im Etat des Bundeswirtschaftsministeriums nach vergangenen Kürzungen nun auf rund 44 Millionen Euro angesetzt – und knüpfe damit an das Niveau vor der Corona-Pandemie an.
Philip Harting, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Die kluge Entscheidung des Haushaltsausschusses stärkt die deutsche Exportwirtschaft. Das Plenum des Deutschen Bundestages ist jetzt gefordert, den Empfehlungen der Fachleute zuzustimmen. Für die kommenden Jahre wünsche ich mir die kraftvolle Unterstützung und Stärkung dieser erfolgreichen Außenwirtschaftsförderung durch den Bundeswirtschaftsminister. Der Erfolg ist sichtbar. Das Auslandsmesseprogramm gestaltet Zukunft. Mehr als 210.000 ausstellende Unternehmen haben in den vergangenen 75 Jahren ihre erste Messe-Chance genutzt und damit die breite Basis für die starke Exportnation Deutschland geschaffen. Ausstellende Unternehmen gewinnen unter der Dachmarke `made in Germany´ besondere Aufmerksamkeit auf Messen weltweit. Jeder Messeauftritt ist zugleich ein Werben für das hohe Ansehen unseres Landes in der Welt.“
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Knapp 220 Messebeteiligungen in 40 Ländern umfasse das geplante Programm im Jubiläumsjahr 2024. 140 Gemeinschaftsbeteiligungen sollen davon in der ersten Jahreshälfte unter der Dachmarke „made in Germany“ in den German Pavilions stattfinden.
Vom AUMA ausgewählte Highlights:
Januar, USA: Fünf von 28 German Pavilions in den USA stehen im Januar auf dem Programm. Der deutsche Gemeinschaftsstand in den USA mit knapp 70 ausstellenden Unternehmen sei auf der Optikmesse SPIE.Photonics West vom 30. Januar bis 1. Februar in San Francisco geplant. Vielbeachtet soll bereits zu Jahresbeginn die International Consumer Electronics Show CES in Las Vegas vom 9. bis 12. Januar gewesen sein, erstmals mit neuer Gestaltung des deutschen Messeauftritts.
Februar, VAE: Besondere Aufmerksamkeit werde dem Auftritt der deutschen Dentalindustrie als Partnerlandbeteiligung auf der Internationalen Fachmesse für Dentalmedizin AEEDC gewidmet, die in Dubai vom 6. bis 8. Februar stattfindet. Wenigstens 100 deutsche Unternehmen sollen ihre Teilnahme auf dem 1.500m² großen Gemeinschaftsstand zugesagt haben.
März, Indien: Erstmals sei auf Initiative der Deutschen Keramischen Gesellschaft ein German Pavilion auf der Indian Ceramics Asia vom 6. bis 8. März geplant. Die Messe in Gandhinagar liegt nahe der indischen Region Morbi, die aufgrund der dort produzierten Fliesen, Sanitärkeramik und Keramikrohren für die Keramikindustrie hierzulande interessant sei.
April, China: Mit rund 90 ausstellenden Unternehmen sei die Beteiligung an der Fachmesse für die Kunststoff- und Gummi-Industrie Chinaplas in Shanghai vom 23. bis 26. April der größte deutsche Gemeinschaftsstand in der Volksrepublik. Für den deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau sei China seit Jahren einer der wichtigsten Märkte.
Mai, Ruanda: Ein German Pavilion in Ruanda sei auf der eLearning Africa vom 29. bis 31. Mai geplant. Diese Veranstaltung zum Thema Bildung, Ausbildung und Technologie sei laut dem AUMA die wichtigste in Afrika. Der Verband der Bildungswirtschaft Didacta wolle Angebote der deutschen Bildungswirtschaft präsentieren und Netzwerke ausbauen.
Juni, Türkei: Auf der Internationalen Textilmaschinenmesse ITM in Istanbul sei vom 4. bis 8. Juni ein German Pavilion geplant. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau sehe für Markenhersteller in der türkischen Textilwirtschaft ein Absatzpotential.
Juni, Deutschland: Vorläufiger Höhepunkt im Jubiläumsjahr solle ein gemeinsamer Festakt des Bundeswirtschaftsministeriums mit dem AUMA in Berlin werden. Details sollen folgen.
Mit einem AMP-Etat von einer Million Deutsche Mark seien im Gründungsjahr 1949 fünf Firmenbeteiligungen an Messen weltweit durchgeführt worden. 75 Jahre später umfasse das Programm in der Spitze bis zu 250 Messebeteiligungen jährlich, für die der Bund 2022 noch mehr als 45 Millionen Euro bereitgestellt habe. Jährlich sollen sich bis zu 5.000 ausstellende Unternehmen an den Gemeinschaftsständen unter der Dachmarke „made in Germany“ beteiligen.
Das AMP sei kurz nach Gründung der Bundesrepublik aus der Taufe gehoben worden, um deutsche Unternehmen bei ersten Messeauftritten im Ausland zu unterstützen und derart Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in Deutschland zu sichern. Dies belege auch die Evaluation des Programms, nach der ein investierter Steuer-Euro 216€ Wertschöpfung nach sich ziehe. Der AUMA koordiniert als Verband der deutschen Messewirtschaft das Programm zwischen der ausstellenden Wirtschaft und dem geldgebenden Bundeswirtschaftsministerium.