Die wirtschaftliche Unsicherheit trifft auch die MICE-Branche: Laut dem MICE-Report 2025 der Event Inc Group planen 24 Prozent der Unternehmen im kommenden Jahr weniger Veranstaltungen – das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Unternehmen, die mehr Veranstaltungen planen, halbiert (15 Prozent). Auch die Relevanz von Veranstaltungen nimmt ab. Nur noch 36 Prozent empfinden sie als wichtiger als im Vorjahr – 2023 waren es noch 53 Prozent.
(Bild: Event Inc.)
Für die Studie hat die Event Inc Group über 200 Tagungs- und Eventexpert:innen aus Unternehmen, Tagungshotels
und Eventlocations befragt und die Ergebnisse mit mehr als 300.000 Anfrage- und Buchungsdaten aus der Plattform
kombiniert.
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72 Prozent der Unternehmen berichten von negativen Auswirkungen der wirtschaftlichen Lage auf ihre
Eventbudgets. Statt komplett auf Veranstaltungen zu verzichten, wird gezielt gespart:
27 Prozent veranstalten weniger Events
19 Prozent wählen günstigere Locations oder verzichten auf Zusatzleistungen
15 Prozent reduzieren Reiseausgaben
14 Prozent setzen auf virtuelle Formate
14 Prozent sparen beim Rahmenprogramm
In der Folge stehen Hotels und Locations vor der Herausforderung, trotz Sparkurs attraktiv zu bleiben. Gefragt sind dynamische Preisgestaltung, Frühbucherrabatte und standardisierte, buchbare Pauschalen, die schnelle, unkomplizierte Prozesse ermöglichen.
Die durchschnittlichen Kosten pro Tag und Teilnehmenden sind 2024 auf 207 Euro gestiegen (2023: 174 Euro). Um diese Preisentwicklung genauer zu verstehen, wurden die beiden größten Kostenfaktoren – Tagungspauschalen und Übernachtungskosten – analysiert und die Angebotspreise verschiedener Tagungshotels aus den Jahren 2023 und 2024 verglichen: Sowohl Übernachtungskosten (von 129 auf 135 Euro) als auch Tagungspauschalen haben angezogen.
87 Prozent der Unternehmen erleben weiterhin durch digitale Tools eine spürbare Entlastung in der Planung – etwa durch automatisierte Freigaben, Teilnehmermanagement und Online-Recherche. 25 Prozent setzen bereits Künstliche Intelligenz ein, weitere 26 Prozent planen dies. Besonders gefragt ist KI bei Texten, Visualisierungen und kreativen Ideen. Zurückhaltung herrscht bei sensiblen Themen wie Rechnungsprüfung oder Budgetplanung – hier dominieren Datenschutzbedenken.
Trotz gestiegenem Bewusstsein verliert Nachhaltigkeit an Gewicht: Der Anteil der Unternehmen, die Nachhaltigkeit als „zentrale Bedeutung“ sehen, ist von 40 Prozent (2023) auf 30 Prozent (2024) gesunken. Gleichzeitig sagen 26 Prozent, dass das Thema aktuell für sie keine Rolle spielt – 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
>> Einen umfassenden Überblick über alle Insights sind auf der Website der Event Inc veröffentlicht worden: eventinc.de/mice-report/