Das Forum Veranstaltungswirtschaft kritisiert die Aussage des WHO Regionaldirektors für Europa. Dieser sieht ein Gesundheitsrisiko bei Festivals und größeren Veranstaltungen.
(Bild: Pixabay)
Da vor allem junge und sexuell aktive Menschen an Festivals und größeren Veranstaltungen teilnehmen würden, bestünde laut WHO Regionaldirektor Dr. Hans Henri Kluge ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.
Anzeige
Das Forum Veranstaltungswirtschaft sei entsetzt über die Angstmacherei, für die keinerlei Anlass bestehe. Die Veranstaltungswirtschaft sei unter schweren Rahmenbedingungen bemüht, nach zweijähriger Zwangspause wieder einigermaßen wirtschaftlich Veranstaltungen durchführen zu können. Dabei litten sie erheblich darunter, dass viele Menschen immer noch Angst davor hätten, sich bei Veranstaltungen mit dem Corona-Virus zu infizieren. Diese Angst werde durch die Erklärung der WHO noch ohne jegliche fundierte Grundlage geschürt.
Es seien in Deutschland dreiunddreißig Fälle von Affenpocken bekannt. Laut RKI und Bundesgesundheitsminister Lauterbach und vieler weiterer Experten übertrage sich die Krankheit nur schwer von Mensch zu Mensch. Das Virus sei daher in keiner Weise mit der Ansteckungsgefahr des Coronavirus vergleichbar.
„Menschen kommen doch nicht nur bei Großveranstaltungen und Festivals eng zusammen, sondern auch im Freibad, im Fitnesscenter, in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Flugzeug und an vielen weiteren Orten. Vor einer erhöhten Ansteckungsgefahr bei Festivals durch ,sexuell aktive Menschen‘ zu warnen, ist völlig unangemessen,“ sagt Timo Feuerbach, Geschäftsführer des EVVC e.V.
Deshalb erwarte das Forum Veranstaltungswirtschaft, dass die WHO eine derart Panikmache zukünftig unterlässt.
„Die Aussagen von Herrn Dr. Kluge sind nicht nur falsch und schüren unnötige Angst unter Besuchern von Veranstaltungen, sondern sie erschweren erheblich die wirtschaftliche Situation des sechstgrößten Wirtschaftszweigs, dem es aufgrund der Corona-Pandemie immer noch nicht möglich ist, wirtschaftlich wieder auf die Füße zu kommen. So verantwortungslos darf man Hilfe- oder Warnruf nicht einsetzen,“ ergänzt Marcus Pohl, Vorsitzender des isdv e.V.