Forum Veranstaltungswirtschaft sieht neue Beschlüsse kritisch
von Redaktion,
Das Forum Veranstaltungswirtschaft kritisiert die Bund-Länder Beschlüsse vom 3. März 2021. Trotz mehrfacher Ankündigung bleibe eine bundesländerübergreifende Öffnungsstrategie für Veranstaltungen aus, während angekündigte Hilfen für die Veranstaltungsbranche stocken würden. Zu begrüßen seien nach Ansicht der beteiligten Verbände die Ausweitung der Teststrategie sowie die Maßnahmen zur digitalen Kontaktnachverfolgung.
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Vorgelegte Öffnungsschritte sparen Veranstaltungen aus
Man könne nicht nachvollziehen, dass „entgegen der angekündigten branchenübergreifenden Öffnungsstrategie zunächst lediglich wenigen Teilsegmenten Öffnungen in Aussicht gestellt werden.“ Nur durch Schaffung einheitlicher Rahmenbedingungen könne der kulturelle und wirtschaftliche Stillstand beendet und verspieltes Vertrauen wieder aufgebaut werden.
Die Perspektive für die Veranstaltungswirtschaft auf Ende März zu vertagen, sei für die Branche nicht akzeptabel. Laut Forum Veranstaltungswirtschaft würde von der Politik verkannt, dass Veranstaltungen oft Vorlaufzeiten von einigen Monaten bis hin zu einem Jahr oder länger haben. Ein Öffnungsplan bis Ostern oder Pfingsten sei daher keine Perspektive.
Gesellschaftlicher Wert von Veranstaltungen werde nicht gesehen
Neben einer Million direkt Beschäftigter in der Branche und der Wirtschaftskraft müsse auch die gesellschaftliche Bedeutung von Veranstaltungen mehr Berücksichtigung finden. Professionell geplante Veranstaltungen könnten laut Forum Veranstaltungswirtschaft sichere Räume bieten für persönliche Begegnungen. Von den Events im wirtschaftlichen wie im kulturellen Bereich würden auch der Tourismus, die Gastronomie und Hotellerie aber auch der Einzelhandel und die Unternehmen vor Ort in hohem Maße profitieren.
Keine weitere Verzögerung beim Testen
Als längst überfällig bezeichnen die Experten der Branche die Anpassung der Teststrategie, insbesondere die Ausweitung der Antigen-Schnelltests. Das vom Forum Veranstaltungswirtschaft vorgelegte „Manifest Restart“ enthalte eine Teststrategie, die sichere Zonen für Veranstaltungen ermögliche und gleichermaßen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens beitrage. Viele Veranstalter*innen und Betreiber*innen von Veranstaltungsstätten ständen bereit, die Behörden bei der Umsetzung zu unterstützen. Mit zunehmender Testung müsse die Betrachtung der reinen Inzidenzahlen überdacht und zusätzliche wissenschaftliche Parameter einbezogen werden.
Testung muss wirtschaftliche Auslastung ermöglichen
Um wieder in einen wirtschaftlichen Veranstaltungsbetrieb zu kommen, müsse es mit zunehmender Testung, dem Impffortschritt und intelligenter Kontaktnachverfolgung möglich werden, wieder zu einer Vollauslastung der vorhandenen Veranstaltungskapazitäten zu kommen. Bis dahin müssten die Einnahmeausfälle durch Einschränkungen der Teilnehmer*innenzahlen sowie Mehrkosten durch die Umsetzung von Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen kompensiert werden.
Zugesagte Hilfen müssen umgesetzt werden
Der von Bundesfinanzminister Olaf Scholz angekündigte „Wirtschaftlichkeitsbonus“ sowie der „Ausfallfonds“ zur Abdeckung des Ausfallrisikos zukünftiger Veranstaltungen seien laut Pressemitteilung aus nicht nachvollziehbaren Gründen ins Stocken geraten, möglicherweise sogar vorerst auf Eis gelegt worden. Zudem seien diese Instrumente auf Kulturveranstaltungen begrenzt. Aber auch wirtschaftsbezogene Veranstaltungen wie Messen, Kongresse und alle sonstigen Veranstaltungen im B2B-Bereich müssten berücksichtigt werden.
Die Veranstaltungswirtschaft befinde sich seit einem Jahr in einem Lockdown. Anders als in vielen Wirtschaftsbereichen hätte es laut Forum Veranstaltungswirtschaft keine wirkliche Öffnung im letzten Jahr gegeben. Daher müsse neben der Planung des Restarts jetzt auch über die Verlängerung und Anpassung der Hilfsmaßnahmen über Sommer 2021 hinaus gesprochen werden.