Frankfurt wurde als erste hessische Stadt mit dem Siegel „Reisen für Alle“ ausgezeichnet und darf sich nach Bremerhaven, Vreden, Dortmund und Erfurt als bundesweit fünfte Stadt nun barrierefreier Tourismusort nennen. Mehr als 20 touristische Einrichtungen sind auf Barrierefreiheit geprüft – ein Argument für Privat- und Geschäftsreisende.
(Bild: visitfrankfurt/Holger Ullmann)
Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann überreichte das Zertifikat am Mittwoch an Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt (TCF). Zudem erhielten 24 Hotels, Museen, Restaurants und andere Besucherziele die Berechtigungsurkunde, mit der Kennzeichnung „Reisen für Alle” für sich zu werben. „Barrierefreiheit steigert den Komfort für alle Gäste”, sagte der Staatssekretär. „Sie ist deshalb ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsfaktors Tourismus, von dem in Hessen rund 230.000 Arbeitsplätze und eine beträchtliche Wertschöpfung abhängen. Ich freue mich, dass Frankfurt dabei so engagiert vorangeht.”
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Voraussetzung für das Siegel „Reisen für Alle“ war es, spezielle Angebote für Menschen mit Geh-, Seh- oder Hörbehinderung oder kognitiven Beeinträchtigungen zu schaffen. Die Tourismus+Congress GmbH hat damit bereits vor Jahren begonnen und zahlreiche Einrichtungen überzeugen können, sich ebenfalls zertifizieren zu lassen. Entsprechende Urkunden erhielten:
Beherbergungsbetriebe: Hotel Scandic Museumsufer, Intercity-Hotel Hauptbahnhof-Süd, Best Western Friedberger Warte, Innside Ostend, Hyatt Place Airport, Aparthotel Adagio Messe und die Jugendherberge
Museen: Museum für Kommunikation, Struwwelpeter Museum, DFF Deutsches Filminstitut und Filmmuseum, Museum Angewandte Kunst, Historisches Museum Frankfurt
Weitere Sehenswürdigkeiten: Palmengarten, Paulskirche, Kaisersaal im Römer, Goethehaus, Main Tower
„Die Auszeichnung der Betriebe sowie der Stadt ergänzt in idealer Weise die bisherigen Maßnahmen der Tourismus+Congress GmbH zum Thema Barrierefreiheit”, freute sich Thomas Feda. Die TCF berücksichtige das Thema bereits seit 2011 in ihrem Produktmanagement und Marketing. U. a. wurden die TCF-eigenen Stadtführungen angepasst, die Broschüre „Frankfurt am Main barrierefrei – Informationen für Reisende mit Behinderung” aufgelegt, alle TCF-Mitarbeiter im Thema geschult und beim Umbau der Tourist-Information im Hauptbahnhof gezielt auf Barrierefreiheit geachtet. Mit der Teilnahme am System „Reisen für Alle” wird ein nächster Schritt vollzogen. Die TCF sieht dies als Grundlage weiterer Maßnahmen, die nun gemeinsam mit den zertifizierten Betrieben fortgeführt werden sollen.
„Wir wollen gemeinsam mit den Destinationen das Bewusstsein für konsequente Qualität auf allen Ebenen schärfen”, sagt Nimmermann. Daher fördert das Land die Initiative „Qualität kompakt” des Hessischen Tourismusverbands (HTV), des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Hessen und der Hessen Agentur GmbH. „Qualität kompakt” bündelt die unterschiedlichen Klassifizierungs- und Zertifizierungssysteme, so dass die Betriebe einen einheitlichen Ansprechpartner haben und damit Beratung und Betreuung aus einer Hand. „Das ist eine beträchtliche Erleichterung, die es so nur in Hessen gibt”, so der Staatssekretär.