GWA Frühjahrsmonitor 2023

GWA: Fachkräftemangel und Konjunktur dämpfen Geschäftsentwicklung der Agenturen

Die Umsätze der GWA-Agenturen wuchsen 2022 leicht um 1,2%. Der Fachkräftemangel sei dabei noch vor der konjunkturellen Lage das größte Wachstumshemmnis der Branche. Das sind einige Ergebnisse des GWA Frühjahrsmonitors, mit dem der Branchenverband die Geschäftsentwicklung seiner Mitgliedsunternehmen erhebt.

GWA Frühjahrsmonitor(Bild: GWA)

Nach der sehr positiven Entwicklung im Vorjahr wurden die Umsatzsteigerungen der Agenturen 2022 auf ein Plus von 1,2% gebremst. Fast zwei Drittel der Befragten konnten ihre Geschäfte ausweiten, jedoch vor allem bei Projekten von bis zu 3 Millionen Euro weniger stark als noch im Vorjahr. Umsatzrückgänge seien bei kleinen Projekten besonders deutlich gewesen. Die Renditen der Agenturen lagen im letzten Jahr bei 8,1% und damit so niedrig wie seit mehr als zehn Jahren nicht. Für 80% der Agenturen bremse insbesondere der Fachkräftemangel die Geschäfte. Bei knapp drei Viertel der Agenturen – und damit deutlich mehr als noch im Vorjahr – habe die schwächelnde Konjunktur Auswirkungen.

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Die Agenturbranche investiere mehr denn je in ihre Mitarbeitenden: bei fast 80% der Befragten haben sich die Kosten für Personal letztes Jahr erhöht, was sich 2023 fortsetzen werde. Während der Anteil der Freiberufler zuletzt auf gleichem Niveau blieb, stieg der Anteil an Festangestellten deutlich. Bei jungen Talenten sehen Agenturen stark gestiegene Ansprüche vor allem bei mobilem Arbeiten, Gehalt und abwechslungsreichen Aufgaben. Auch Arbeiten aus dem Ausland sowie Nachhaltigkeit erwarten fast zwei Drittel der Bewerber:innen. Für drei Viertel der Agenturen sei es immer schwieriger, Mitarbeitende zu halten.

„Die Personalknappheit bleibt die größte Herausforderung für unsere Branche. Um als Arbeitgeber interessant zu bleiben, wollen und müssen wir den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und speziell des Nachwuchses nach flexiblen Arbeitsbedingungen entgegenkommen. Hier ist es insbesondere am Gesetzgeber, endlich für Flexibilität zu sorgen und die Grundlagen für eine moderne und attraktive Arbeitswelt zu schaffen“, so GWA-Präsidentin Larissa Pohl.

„Die angespannte konjunkturelle Lage sowie die Inflation fordern unsere Branche, ein enges verantwortungsvolles Miteinander von Agenturen und Kunden ist wichtiger denn je. Und dies meint auch die kommerzielle Ebene“, so Pohl weiter.

Mit Blick auf die Kundenbeziehungen erwarten mehr als zwei Drittel der Agenturen im aktuellen Jahr härtere Verhandlungen. Die Hälfte der Befragten siehe einen Trend zu langfristigen Agentur Kunden-Beziehungen. Trotz steigendem Wettbewerbsdruck haben für zwei Drittel der Agenturen Kooperationen mit anderen Agenturen an Bedeutung gewonnen.

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