Das Landesdenkmalamt Berlin hat das Internationale CongressCentrum Berlin (ICC Berlin) in Berlin-Charlottenburg unter Denkmalschutz gestellt. Das ehemalige Kongresszentrum sei denkmalwert aus künstlerischen, geschichtlichen und städtebaulichen Gründen. Errichtet wurde es von 1973 bis 1979 nach Plänen von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte im Auftrag des Landes Berlin.
Mit 320 Metern Länge, 80 Metern Breite, 40 Metern Höhe und 80 verschiedenen Sälen, der größte mit 5.000 Sitzplätzen, bot das Kongresszentrum Platz für bis zu 20.000 Veranstaltungsteilnehmer.
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Kultursenator Dr. Klaus Lederer begrüßte die Unterschutzstellung: „Das ICC ist ein Wahrzeichen von Berlin, eine einzigartige Großstadtskulptur und monumentale Landmarke, die Berlin als Stadt der Zukunft kennzeichnet. Seine Bedeutung reicht weit über Berlin hinaus, das ICC ist schließlich einer der wichtigsten deutschen Bauten der Nachkriegszeit.“
„Auch ohne formale Unterschutzstellung war der Denkmalwert des ICC seit langem in der Diskussion und wurde auch im jüngsten Interessensbekundungsverfahren berücksichtigt“, erklärte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop. „Der Berliner Senat ist sich einig, dass nun die Sanierung des ICC auf den Weg gebracht werden muss, um das ICC künftig wieder als Kongress- und Kulturzentrum zu nutzen.“
Das ICC ist ein Höhepunkt der sogenannten High-Tech-Architektur in Deutschland. Seine Gestalt entwickelt sich aus der Konstruktion, die geradezu offensiv offengelegt wird. Es ist ein Gesamtkunstwerk, bei dem alle Details zum futuristischen Eindruck beitragen. Dazu führt Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut aus: „Es ist ein Glücksfall, dass das ICC ist mit seinen Farben, Materialien, Kunstwerken und Ausstattungsgegenständen noch so komplett erhalten ist. Mit der Unterschutzstellung schaffen wir für die kommenden Abstimmungsrunden für alle Beteiligten Rechts- und Planungssicherheit. Wir werden uns dafür einsetzen, dass das ICC als Gesamtkunstwerk erhalten bleibt.“
Über die Zukunft des ICC Berlin wird schon seit einigen Jahren diskutiert. Das Gebäude ist seit April 2014 geschlossen, ob und wann das Kongresszentrum saniert wird und wer dafür die Kosten trägt, ist bisher ungeklärt. An einem Weiterbetrieb der als technisch verschlissen geltenden Location hatte die Betreiberin Messe Berlin kein Interesse, da die Betriebskosten die Einnahmen aus Events überstiegen.