Richtlinien für ein nachhaltiges Travel Management in der Eventwirtschaft
Initiative 16 Steps veröffentlicht 2. Step
von Redaktion,
Die Initiative 16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft stellt ihren zweiten Schritt vor: Die Umstellung auf ein nachhaltiges Travel Management. Die Initiative informiert darüber, warum nachhaltige Reiserichtlinien so wichtig sind und welche Chancen sie bieten – nicht nur für die Veranstaltungswirtschaft.
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Dazu erklärt die Initiative, das Verhindern und Vermeiden sowie das Umlenken der Mobilität auf umweltfreundliche Alternativen seien die effektivsten Lösungen für eine Reduzierung des Verkehrs und der Treibhausgase beim Reisemanagement. Und genau das könne die Veranstaltungswirtschaft umsetzen und auch promoten.
„Es geht bei den 16 Steps um die Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit der gesamten Veranstaltungswirtschaft. Zudem ist es wichtig, dass die Eventbranche mit ihren Fähigkeiten und ihrer großen Reichweite von der Politik und Wirtschaft als „Teil der Lösung“ anerkannt wird. Nachhaltigen Eventdienstleister:innen sollten entsprechend beauftragt werden für eine nachhaltige und klimaneutrale Gesamtwirtschaft, die im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen und dem Klimaschutzgesetz der deutschen Bundesregierung stehen. Denn schließlich werden ein Großteil der Aufträge an die Veranstaltungsbranche durch die Öffentliche Hand und die Wirtschaft vergeben. Ziel ist es, nachhaltige und klimaneutrale Veranstaltungen zum Standard zu machen, die einem positiven Impact auf Natur und Gesellschaft haben“, sagt Stefan Lohmann, Co-Initiator der Initiative.
Beim ersten Step empfahl die 16 Steps Initiative die Umstellung auf Ökostrom. Mit dem 2. Step weise man darauf hin, dass neben der Nutzung von Ökostrom und dem schnellen Ausbau der regenerativen Energien, das „Energiesparen“ zu einem der wichtigsten Faktoren des Klimaschutzes geworden sei. Die Umstellung auf ein nachhaltiges Travel Management könne dabei einen großen Beitrag leisten. Zwar würden die Treibhausgasemissionen bei PKWs und LKWs durch technische Neuerungen und E-Fahrzeuge sinken, aber laut Bundesumweltamt habe der Verkehr zwischen 1995 und 2019 um 20% zugenommen. Dadurch würden die CO2 Gesamtemissionen im Straßenverkehr immer weiter ansteigen. Deshalb sei es wichtig, den Verkehr gesamtheitlich zu vermindern und auf umweltfreundliche Alternativen umzustellen. Laut Lohmann sei das nachhaltige Travelmanagement dafür das passende Tool. Die Veranstaltungsbranche könne mit nachhaltigen Kommunikationslösungen, ihrer Vorbildfunktion sowie durch die Bereitstellung nachhaltiger Anreisemöglichkeiten viele Menschen erreichen und die nachhaltigen Lösungen erlebbar machen und damit die Akzeptanz erhöhen.
Als Experte für nachhaltiges Mobilitätsmanagement verdeutlicht Dieter Brübach, stv. Vorsitzender, B.A.U.M. e.V. – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, die Situation an einem Beispiel: „Da bei Großveranstaltungen, Festivals und Konzerten bis zu 70% der Treibhausgasemissionen durch die Anreise der Gäste entstehen, ist die einzige sinnvolle Lösung das Umlenken der Gäste auf eine klimafreundliche Mobilität. Der Schlüssel dazu ist die nachhaltige Kommunikation in der Bewerbung der Veranstaltungen und beim Ticketkauf mit dem Hinweis auf die nachhaltige Umsetzung der Veranstaltung und die Nutzung von Bahn (Veranstaltungsticket), umweltfreundlichen Reisebussen und LKWs, umweltfreundlichen Biokraftstoffen, ÖPNV (Kombiticket), E-Fahrzeugen, Ökotaxi, Incentivierung der Anreise mit dem Fahrrad etc. Diese Maßnahmen tragen zu sinkenden Treibhausgas Emissionen bei. Aber auch online Events und hybride Events können Treibhausgasemissionen vermeiden, indem sie bspw. mit Ökostrom umgesetzt werden. Und auch im Büro, im Homeoffice und im privaten Umfeld sollte auf Ökostrom gesetzt werden.“
Laut der Initiative spiele das Travel Management bei Business Events und Business Reisen ebenfalls eine entscheidende Rolle, um das Reiseaufkommen gesamtheitlich zu senken, denn in den Reiserichtlinien der Firmen solle festgeschrieben werden, wann eine Anreise überhaupt sinnvoll sei und welche Verkehrsmittel für welche Strecken eingesetzt werden sollen. Weitere Fragen würden dadurch beantwortet: Braucht es überhaupt einen eigenen Fuhrpark? Oder sind Sharing Systeme eventuell sinnvoller? Ist der Umstieg auf E-Fahrzeuge möglich? Auch Homeoffice könne zu einer Senkung des Pendlerverkehrs führen. Viele Firmen würden ihren Mitarbeitenden mittlerweile auch E-Bikes und Fahrräder als gesunde Alternative anbieten.
Antworten gibt auch der Leitfaden #MobilityPolicy, der im Rahmen des von B.A.U.M. e.V. initiierten und koordinierten Projekts entwickelt wurde: www.mobilitypolicy.de
Weitere Hintergrundinformationen zum Thema nachhaltiges Travel Management bietet die 16 Steps Initiative auf Anfrage.