Studieninstitut für Kommunikation

Interview mit Sicherheits-Experte Christian Bonawitz

Christian Bonawitz ist Veranstaltungsingenieur und technischer Projektleiter bei der Projektstark GmbH & Co. KG sowie Dozent für die Kurse Sachkundige Aufsichtsperson für Versammlungsstätten und Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen am Studieninstitut für Kommunikation. Er verrät im Interview mit dem Studieninstitut, warum diese Themen so immens wichtig sind, auch wenn sie im besten Fall unsichtbar bleiben.

Christian Bonawitz
Christian Bonawitz (Bild: Privat)

Studieninstitut für Kommunikation: Krisenmanagement, Sicherheitskonzepte, sachkundige Aufsichtsperson – klingt alles ziemlich sperrig. Ist es das auch?

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Christian Bonawitz: Das klingt sperrig, weil sich viele von uns damit nicht täglich beschäftigen. Aber: Nicht alles, was so kompliziert klingt, ist es am Ende auch. Ein Sicherheitskonzept muss keine fünf dicken Leitz-Ordner mit 10.000 Seiten Papier umfassen. Wenn es die Art der Veranstaltung ermöglicht und gut formuliert und durchdacht ist, passt das auch auf drei Bierdeckel, oder besser gesagt in eine E-Mail.

Studieninstitut für Kommunikation: Sicherheitsbeauftragte gelten oft als „Spaßbremse“ – dabei sind sie in der Veranstaltungsbranche die wichtigsten Personen überhaupt. Warum?

Christian Bonawitz: Das stimmt – Sicherheit ist nicht „sexy“. Aber extrem wichtig! Das Problem ist, dass das Thema Geld kostet, man es aber im besten Fall nicht sieht. Wie im Auto: Wir haben unseren Airbag und den Anschnallgurt und sind froh, dass wir sie haben, aber was dahintersteckt wollen wir gar nicht so genau wissen, Hauptsache, es funktioniert. Für die Sicherheit auf einer Veranstaltung zu sorgen, ist wie eine Versicherung abzuschließen – wenn mal was passiert, ist man extrem froh, dass man sie hat. Dass wir manchmal als Spaßbremse gelten, kommt aber vor allem daher, dass wir oft zu spät ins Boot geholt werden, wenn das Konzept schon steht und wie dann sagen müssen: „So geht das aber nicht.“ Sind wir von Anfang an eingebunden und können das Thema Sicherheit konzeptionell integrieren, kann man gemeinsam eine schöne Veranstaltung entwickeln, die nicht nur sicher ist, sondern auch Spaß macht und ohne Abstriche funktioniert. Deswegen ist eine Ausbildung in diesem Bereich auch so wichtig. Denn die Details der geltenden Vorschriften kennen nur Experten. Und nur sie können dafür sorgen, dass die Gäste ganz unbewusst ein Gefühl der Sicherheit haben und sich wohlfühlen. Deswegen sind wir eigentlich keine Spaßbremsen, sondern eher Wohlfühlbeauftragte!

Studieninstitut für Kommunikation: Was war das Aufregendste oder Spannendste, das du in deiner Zeit als Experte für Veranstaltungssicherheit erlebt hast?

Christian Bonawitz: Wir mussten bei einem Besucherfest auf dem Vorfeld eines großen Flughafens einmal etwa 10.000 Menschen wegen einer Unwetterwarnung über einen einzigen Zuweg evakuieren. Die Herausforderung war aber nicht das enge Nadelöhr, durch das die Personen mussten – sondern die Tatsache, dass die Sonne schien und niemand gehen wollte! Am Ende hat alles gut geklappt und es war gut zu sehen, wie toll unser Sicherheitskonzept funktioniert hat. Auch wenn die Blitze dann zwei Kilometer entfernt waren und nicht direkt bei uns. Sicherheit geht vor!


Sie haben Bedarf in diesem Bereich? Folgende Kurse bietet das Studieninstitut für Kommunikation im Frühjahr 2022 an:

  • 02.+ 04.03.2022 Sachkundige Aufsichtsperson für Versammlungsstätten (Bühne)
  • 02.+ 03.03.2022 Sachkundige Aufsichtsperson für Versammlungsstätten (Leitung)
  • 09.+ 10.03.2022 Krisenmanagement kompakt
  • 17.+ 18.03.2022 Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen

>> Weitere Infos unter www.studieninstitut.de.

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