„Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“

IST-Festivalprof ordnet Wacken-Tatort im Marketing-Kontext ein

Die Jubiläumsfolge des Borowski-Tatorts „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“, die am 26. November im ARD ausgestrahlt wird, spielt auf dem Wacken Open Air und unmittelbar vor Festivalbeginn. Ein genialer Marketing- und PR-Move, meint Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer, Festivalexperte und Leiter des Master-Studiengangs „Kommunikationsmanagement“ an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf, und ordnet die Folge mit Blick auf das Festivalmarketing ein.

Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer_ IST-Hochschule für Management
Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer, Festivalexperte und Leiter des Master-Studiengangs „Kommunikationsmanagement“ an der IST-Hochschule für Management (Bild: IST-Hochschule für Management)

„Der Wacken-Tatort ist ein genialer Marketing- und PR-Move für das Festival, denn die Folge werden wie immer viele Millionen Menschen anschauen“, sagt Bauer. Er forscht und lehrt seit 2019 zu Festivals und Open-Air-Musikveranstaltungen und hat mehrere Bücher dazu veröffentlicht. „Weil das Wacken Open Air lediglich das Setting für die Handlung bietet, erzeugt die Krimi-Folge keinerlei negative Assoziationen. Das ist wichtig für das Image- und Reputationsmanagement, also den Ruf einer Marke wie Wacken.“

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Das Wacken Open Air sei in diesem Jahr mehrfach negativer Berichterstattung und Shitstorms ausgesetzt gewesen, beispielsweise weil starker Regen in den Tagen vor dem Festival eine sichere Anreise auf das Gelände für rund ein Drittel der Fans nicht mehr möglich gemacht habe. Darüber hinaus sei das Event im Rahmen einer investigativen Reportage des NDR-Formats „Strg-F“ in die Kritik geraten.

Die Tatortfolge, die auf dem Wacken spielt, sei bereits 2022 gedreht worden. Von den Veranstaltern sei Mitbegründer Thomas Jensen mit einer kleinen Nebenrolle zu sehen: Er spiele sich selbst und nutze die Gelegenheit gut. „Der Sendetermin ein Jahr später, im Kritikjahr 2023, kommt den Veranstaltern sicherlich gut zu Passe“, so Festivalprofessor Bauer weiter. „Die Tatort-Folge etabliert ein positives Bild von der in die Kritik geratenen Veranstaltung“, fasst Bauer zusammen, „nämlich, dass auf dem Festival alles mit rechten Dingen zugehe, dass die Crew die beste Crew der Welt sei und vor allem, dass Wacken ein friedliches Festival sei.“

Wie ein Festival attraktiv bleibt und wie man neue Besucher:innen für sich gewinnt, sei u.a. Thema im Wahlschwerpunkt „Festivalmanagement“, das den von Bauer geleiteten Master-Studiengang „Kommunikationsmanagement“ an der IST-Hochschule deutschlandweit besonders mache.

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