Die Messe Frankfurt hat nach dem pandemiebedingten Neustart seit April ihren Wachstumskurs wiederaufgenommen. Zu den in Summe 310 Veranstaltungen unter dem Dach der Messe Frankfurt kamen rund 52.000 Aussteller:innen sowie 3,3 Millionen Besucher:innen. Beim Umsatz erwartet die Unternehmensgruppe rund 450 Millionen Euro, nach 154 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gelände-Masterplan werde erfolgreich abgeschlossen, die weiteren Investitionsschwerpunkte liegen auf den drei Säulen neue Messekonzepte, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit.
(Bild: Messe Frankfurt / Marc Jacquemin )
Die Internationalität auf den konzerneigenen Veranstaltungen am Heimatstandort in Frankfurt erreichte auf Seiten der Aussteller:innen rund 73%, bei den Facheinkäufer:innen waren es annähernd 57%. „Für das Geschäftsjahr 2022 gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt von einem konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von rund 450 Millionen Euro aus“, sagt Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt.
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Das Konzernergebnis nach Steuern werde bei rund -30 Millionen Euro liegen, unter anderem bedingt durch den pandemiebedingten Ausfall des ersten Quartals, der Tilgung von Darlehen und der Berücksichtigung des Verkaufs eines Grundstücks.
„Wir haben in den beiden vergangenen Jahren viel dazu gelernt und uns einiges getraut. Wir haben ausprobiert, selektiert und konzentrieren uns nun auf das, was relevant ist und gleichzeitig die Qualität unserer Veranstaltungen und Services optimiert“, bekräftigte Marzin die strategische Neuausrichtung. Nach entscheidenden Dekaden der Spezialisierung, Internationalisierung und zunehmender Digitalisierung, stehe das Unternehmen vor den nächsten großen Entwicklungen. Die digitale Modernisierung solle forciert werden und die Veranstaltungen über das ganze Jahr für die unterschiedlichen Branchen zu einem exklusiven und ganzjährigen B2B-Hub werden.
„Wir professionalisieren das Content Management durch die Entwicklung und den Betrieb von ganzjährigen Kommunikationsplattformen. Die Geschwindigkeit und Intensität der Angebote folgt dabei den Bedürfnissen der jeweiligen Branchen“, erläuterte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, die digitale Weiterentwicklung der Veranstaltungen. „Ein konsequentes Data Driven Marketing ist für uns daher der nächste Schritt. Das bedeutet, dass künftig noch besser als heute die relevanten Kundeninformationen in einer Datenbank zusammengefasst und für die Vermarktung unserer Messen optimal ausgespielt werden“, so Braun.
Investieren werde die Messe Frankfurt in eine moderne IT-Struktur, um die betriebliche Effizienz durch Prozessoptimierungen zu steigern, die Sicherheitsstandards weiter zu stärken sowie die Veranstaltungen mit modernen Angeboten und Tools auszurüsten.
„Der digitale Masterplan, der in seiner Dimension sämtliche Strukturen und Bereiche im Unternehmen umfasst, liegt schon länger in der Schublade, er wurde durch Corona jedoch ausgebremst“, ergänzte Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Nachhaltigkeit sei ein weiterer zentraler Teil der Unternehmensstrategie der Messe Frankfurt. Erstmals habe sich das Unternehmen einem ESG-Rating (Environmental, Social, Governance) unterzogen und bereits die Bronze-Medaille erreicht. In einem nächsten Schritt strebe die Messe Frankfurt als erstes Unternehmen innerhalb der Veranstaltungswirtschaft jetzt ein Zertifikat des Umweltmanagementsystems EMAS (Eco Management und Audit Scheme) an, auch bekannt als EU ÖKO-Audit.
Die Messe werde das verpflichtende Energieaudit bis zum November 2023 durchführen und sich dann jährlich an ihren Fortschritten messen lassen. Bereits in den vergangenen Jahren habe sich die Unternehmensgruppe mit einer Reihe von freiwilligen Selbstverpflichtungen zur Nachhaltigkeit bekannt. Hierzu gehören der United Nations Global Compact, die Charta der Vielfalt sowie der Nachhaltigkeitskodex fairpflichtet. Die Messe Frankfurt unterstützt die Nachhaltigkeitsinitiative des Branchenverbands AUMA und UFI und hat den „Net Zero Carbon Events Pledge“ unterzeichnet.
Mit der Fertigstellung der Halle 5 und ihrer Eröffnung Anfang Februar 2023 sei der Masterplan für das Messegelände abgeschlossen. Dieser war in einem Zeitraum von 1998 bis 2022 ausgelegt und wurde mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro bestritten.
„Unsere Hallen sind nicht nur architektonische Landmarks inmitten der Großstadt, sondern nun auch alle auf einem technisch vergleichbaren Ausstattungsstandard. Diese Optimierung ist ein klares Bekenntnis der Messe Frankfurt zu ihrem Heimatstandort“, resümierte Behm.