Österreich meldet Verdopplung bei Tagungen, Kongressen und Green Meetings
von Redaktion,
Das Austrian Convention Bureau (ACB) und die Österreich Werbung (ÖW) haben den neuen Meeting Industry Report Austria vorgestellt. Dieser zeige eine beinahe vollständige Erholung der österreichischen Tagungsindustrie auf das Vor-Corona-Niveau und, dass sich die Zahl der Green Meetings mehr als verdoppelt habe. Mit ihrer Kooperation wollen ACB und ÖW die heimische Tagungsindustrie im internationalen Wettbewerb stärken.
Gerhard Stübe, Präsident des Austrian Convention Bureau, und Sandra Neukart, Chief Operating Officer der Österreich Werbung (Bild: Christian Lendl)
Die österreichische Kongress- und Tagungsbranche konnte im Jahr 2022 mit doppelt so vielen gemeldeten Veranstaltungen (20.843) wie 2021 (10.402; +100,4 %) ein Comeback verzeichnen und sich damit dem Niveau von 2019 annähern, heißt es in der Mitteilung der Österreich Werbung. Im Rekordjahr wären 25.178 Tagungen und Kongresse in Österreich abgehalten worden. Das Ergebnis des Jahres 2022 entspreche einer Quote von 82,8 % von 2019.
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Gemessen an der Anzahl der Veranstaltungen falle rund die Hälfte auf den Bereich der Firmentagungen (45,6 %) und jeweils rund ein Viertel auf Kongresse (28,8 %) und Seminare (25,6 %). Die Teilnehmer:innenzahl sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr auf rund 1,35 Millionen (+170,3 %) angestiegen und erreiche somit 77 % des Niveaus von 2019 (rund 1,76 Millionen Teilnehmer:innen). Auch die durchschnittliche Teilnehmer:innenzahl sei mit 65 schon nahe dem Niveau von 2019 (70). Die durchschnittliche Teilnehmer:innenzahl bei internationalen Veranstaltungen sei mit 129 Personen sogar höher als im Jahr 2019 (120).
Die Nächtigungen hätten sich verdreifacht im Vergleich zu 2021 von 811.186 auf rund 2,66 Millionen und erreichten somit circa 78,5 % des Nächtigungsniveaus von 2019 (3,39 Millionen). Somit mache der Tagungsbereich 1,9 % aller erfassten Tourismusnächtigungen in Österreich aus (ca. 137 Millionen).
Die durchschnittliche Dauer der Veranstaltungen verhalte sich ähnlich wie im Vorjahr mit 2,06 Tagen (+1,3 %) und sei damit geringfügig höher als 2019 (1,99 Tage). Die durchschnittliche Dauer der internationalen Veranstaltungen sei mit rund 2,8 Tagen gleich lang wie im Jahr 2019. Die durchschnittliche Nächtigung pro Teilnehmer:in läge ähnlich wie im Jahr 2019 bei 2,19 Nächten, wobei nationale rund eine und internationale Veranstaltungen rund vier Nächtigungen pro Teilnehmer:in generierten.
136 Green Meetings im Jahr 2022
2022 seien 136 Veranstaltungen als Green Meeting abgehalten worden. Dies entspreche mehr als einer Verdopplung (+138,6 %) zu 2021 (57). Insgesamt hätten im Jahr 2022 60.000 Teilnehmer:innen an Green Meetings teilgenommen. Ende 2022 habe das Umweltzeichen 106 Lizenznehmer:innen verzeichnet, die eine Veranstaltung als Green Meeting nach den Kriterien der Umweltzeichenrichtlinie 62 zertifizieren können. Dies entspreche einem Zuwachs von +17,8 % im Vergleich zum Vorjahr (90). „Wir sehen großes Interesse, die gesamte Wertschöpfungskette von Tagungen und Kongressen entsprechend den Nachhaltigkeitskriterien zertifizieren zu lassen, erkennen aber auch, welch große Herausforderung dies darstellt,“ sagt Gerhard Stübe, Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB). Die österreichische Tagungsindustrie sei jedoch auf einem guten Weg, kontinuierlich weitere Fortschritte zu erzielen.
1.354 internationale Kongresse im Jahr 2022
Gegenüber 2021 konnte im Jahr 2022 mit 1.354 Veranstaltungen die Zahl internationaler Kongresse mehr als verdoppelt werden und nähere sich der Anzahl von 2019 (1.591). „Da Kongresse mit internationaler Ausrichtung eine durchschnittlich höhere Teilnehmer:innenanzahl sowie eine längere Dauer aufweisen, haben diese einen besonders starken Einfluss auf die generierten Nächtigungen. Über drei Viertel aller Kongress- und Tagungsnächtigungen wurden 2022 durch internationale Kongresse (1.414.221) generiert“, sagt Stübe. „Dass Österreich stark am internationalen Kongressgeschäft vertreten ist, bestätigt die erst kürzlich veröffentlichte ICCA-Statistik (International Congress and Convention Association). Das Tagungsland Österreich erzielte Platz 11 im weltweiten Wettbewerb und Wien als Kongressstadt verteidigte erfolgreich den 1. Platz“, erklärt Sandra Neukart, Chief Operating Officer der Österreich Werbung.
Kooperation zwischen ACB und ÖW
Das Austrian Convention Bureau und die Österreich Werbung haben in den vergangenen Monaten intensive Gespräche zum Ausbau ihrer Kooperation geführt, um die Position Österreichs im internationalen Wettbewerb zu stärken. „Internationale Kongresse bringen die höchste Wertschöpfung unter allen touristischen Angeboten. Deshalb ist es ein Gebot der Stunde, dass alle Anbieter:innen und Institutionen Österreichs kooperieren, um unseren Anteil an diesem Geschäft nicht nur zu verteidigen, sondern auch auszubauen“, begründen Neukart und Stübe die vereinten Anstrengungen. Die Kooperation zwischen ÖW, ACB, den Landestourismusorganisationen und den Convention Bureaus der Bundesländer umfasse u.a. zielgerichtete Kommunikation wie eine Imagekampagne, Weiterbildung, Initiativen wie die Präsenz auf Fachmessen oder auch Maßnahmen im Bereich Innovation.
