Managementsysteme

Philips und Nexus gehen System-Kooperation ein

Philips und Nexus bündeln ihre IT-Kompetenzen für die Lösungen Klinikinformationssysteme (KIS) und Patientendatenmanagementsysteme (PDMS). Ziel sei, Krankenhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Digitalisierung zu unterstützen. Am Diakonie-Klinikum Stuttgart läuft derzeit eines der dieser Gemeinschaftsprojekte. Kernaufgabe sei die Anbindung eines PDMS von Philips an das klinische Informationssystem (KIS) aus dem Hause Nexus. Der Go-Live startete im Oktober 2022. Mitte 2023 soll die Anästhesie in den Go-Live-Betrieb gehen.

Außenansicht Diakonie-Klinikum Stuttgart
Gemeinschaftsprojekt am Diakonie-Klinikum Stuttgart: Anbindung eines PDMS von Philips an das KIS aus dem Hause Nexus. (Bild: Daniel Stauch)

Die vereinbarte System-Kooperation läuft seit Anfang des Jahres. Profitieren sollen insbesondere Krankenhäuser, die bereits das PDMS IntelliSpace Critial Care and Anesthesia (ICCA) von Philips nutzen und sich für das NEXUS/KISNG von Nexus interessieren – und umgekehrt. Doch auch wenn bisher keines der Systeme installiert ist, sollen sich Vorteile im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes und der Implementation förderfähiger KIS- und PDMS-Systeme ergeben können.

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Startpunkt der Zusammenarbeit war die Entwicklung von Standards für die technische Integration und die Schnittstellenanbindung an das jeweils andere System, die bei zukünftigen Installationen eingesetzt werden sollen. So sei sichergestellt, dass beispielsweise immer die gleiche Semantik und Syntax vorliegen. Auch Standard FHIR- und HL7-Schnittstellen seien im Vorwege abgestimmt. Die beiderseits fixierten Lösungen sollen sowohl eine erleichterte Einführung der Einzelsysteme als auch die schnelle Nutzung der Gesamtlösung ermöglichen. Ein Vorteil dieses gemeinsamen Anganges sei ein geringerer Zeitaufwand bei der Vernetzung der Systeme sowie eine herstellerübergreifende, strukturierte Datenübergabe beispielsweise hinsichtlich Allergien und Medikamenten, auch für AMTS-Prüfungen.

Beide Unternehmen haben in der Vergangenheit bereits projektbezogen zusammengearbeitet und nehmen diese Erfahrungen in die (System-)Kooperation mit. „Digitalisierungsprojekte sind in der Regel sehr komplex und wir erleben es als unschlagbaren Vorteil, unternehmensübergreifend als Team zusammenzuwirken, und kennen das jeweils andere System mittlerweile sehr gut“, erklärt Ingo Böhnlein, Vertriebsleiter KIS bei Nexus. „Die Standards, mit denen wir arbeiten, sparen uns Abstimmungszeit, die sonst im Vorwege aber auch während der Installation nötig sind“, ergänzt Dr. Mania Brusca, Leiterin EMR & Care Management für DACH. „Und mit jedem Projekt, das gemeinschaftlich umgesetzt wird, wachsen wir zusammen und werden schneller“, so Brusca weiter.

Person zeigt einer anderen Person etwas auf Desktop
Philips IntelliSpace Critical Care and Anesthesia (ICCA) wandelt Daten in entscheidungsrelevante Informationen um und stellt diese dort bereit, wo sie benötigt werden. (Bild: Royal Philips)

Ein gemeinsames Projekt wird gerade am Diakonie-Klinikum Stuttgart umgesetzt. Die Anbindung des Intensiv- und Intermediate Care Bereiches mit ICCA ist vergangenen Jahres erfolgt. Seit Ende Oktober 2022 ist es dort in Betrieb. Derzeit läuft die Umsetzung der Anästhesie und damit der OP-Bereiche mit ICCA PDMS und dem NEXUS/KISNG. Der Datenaustausch mit dem KIS sei dabei essenziell für Patientenbewegungen, Stammdaten- oder Leistungsdatenübermittlung sowie die pflegerische und ärztliche Dokumentation. „Uns hilft es enorm, wenn zwei Unternehmen so reibungslos und partnerschaftlich installieren und konnten dadurch eine zügige Implementierung und einen unkomplizierten Go-live umsetzen“, erklärt Nicole Fuhrmann, Projektleitung und stv. Pflegedirektorin im Diakonie Klinikum. Ende Juli soll ICCA am Klinikum in den Vollbetrieb gehen.

„Wir haben in der Vergangenheit auf Projektbasis schon gut zusammengearbeitet. Die Vertriebspartnerschaft war jetzt der nächste logische Schritt für uns und wir freuen uns auf alle weiteren Projekte, die noch kommen werden“, so Daniel Heine, Geschäftsleiter bei Nexus, abschließend.

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