Eine Studie des europäischen HR-Dienstleisters SD Worx kommt zu dem Ergebnis, dass vier von zehn Mitarbeiter:innen Schwierigkeiten haben, den Überblick über alle verfügbaren Anwendungen zu behalten. Im Rahmen der Studie sind insgesamt 4.833 Arbeitgeber:innen und 16.011 Arbeitnehmer:innen in 16 europäischen Ländern befragt worden.
(Bild: Pixabay/athree23)
HR-Technologien für Mitarbeiter:innen
Insgesamt setzen 73% der internationalen Unternehmen auf Digitalisierung am Arbeitsplatz. Bei hiesigen Unternehmen ist der Anteil mit 58% geringer. Internationale und heimische Arbeitgeber:innen setzen jedoch die gleichen Prioritäten: Ganz oben auf der Agenda stehe die Vermittlung digitaler Kompetenzen, gefolgt von der Digitalisierung des Arbeitsplatzes zum Nutzen der Mitarbeiter:innen. An dritter Stelle stehe die Einführung neuer digitaler Produkte und Dienstleistungen. International agierende Organisationen fokussieren sich zudem mehr auf die Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen als lokale Betriebe. Sie priorisieren die Einführung und die Optimierung von HR-Technologien zur Verbesserung der Arbeitserfahrung.
Integration von HR-Tools
Damit Unternehmen die Vorteile der Digitalisierung voll ausschöpfen können, müsse die gesamte Anwendungslandschaft stärker integriert werden. So geben 40% der Mitarbeiter:innen internationaler Unternehmen an, dass sie Schwierigkeiten haben, den Überblick über die gesamte digitale Anwendungslandschaft zu behalten. Nur ca. die Hälfte der befragten internationalen Unternehmen gibt an, dass ihre HR-Systeme weitgehend oder vollständig integriert sind. Bei den deutschen Unternehmen liege dieser Anteil mit 30% deutlich niedriger.
„Es ist wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, aber die Zahlen zeigen auch, dass alle Anwendungen benutzerfreundlich und zentral integriert sein müssen“, erklärt Tom Wouters, Chief Products Officer bei SD Worx. „Nur wenn HR-Anwendungen vollständig miteinander integriert sind, können sie als Einheit funktionieren. Dann können zum Beispiel auch Daten ausgetauscht werden, was einen Mehrwert schafft und die Erstellung interessanter Reportings ermöglicht.“
Investionalsbedarf bei deutschen Unternehmen
Zwar seien sich sowohl internationale als auch lokale Unternehmen einig, dass die Systemintegration unter anderem für bessere Reportings und bessere Analysen wichtig ist, doch mangle es noch an der Implementierung der richtigen Instrumente. Beispielsweise verfügen nur 42% der befragten Unternehmen, die ausschließlich in Deutschland tätig sind, über Systeme, die eine nahtlose Übertragung von Entgeltdaten ermöglichen. Bei international tätigen Unternehmen sind es 67%. 60% der internationalen Unternehmen geben an, dass sie über eine Plattform verfügen, die Entgeltabrechnungsdaten und Daten aus den HR-Systemen zusammenführt. Bei den befragten lokalen Unternehmen liege dieser Anteil nur bei 24%.
„Mit mehr als 60.000 Mitarbeitern weltweit stehen wir unter enormem Druck, unsere Lohn- und Gehaltsabrechnung gut zu organisieren und mit den lokalen Anforderungen in Einklang zu bringen“, so Frank Heuts, General Manager Human Resources bei Komatsu Europe International. „Hinzu kommt, dass viele unserer Mitarbeiter:innen in Europa in einem Land arbeiten, das nicht ihr Heimatland ist. Das erfordert einerseits Kenntnisse der regionalen Lohn- und Gehaltsabrechnungsbestimmungen und anderseits Wissen über die internationale Lohnabrechnung. Da wir international tätig sind, ist es für uns wichtig, dass wir einen globalen Überblick zu haben und auf einen Partner zählen zu können, der uns in diesem Bereich unterstützt. Die nahtlose Integration unserer Systeme steht ganz oben auf unserer Agenda. Dank des integrierten Ansatzes und des lokalen Know-hows von SD Worx können wir uns darauf verlassen, dass unsere, Lohn- und Gehaltsabrechnung global, präzise und sicher abgewickelt wird.“
Über die Umfrage
Im Februar 2023 erhob SD Worx Daten in 16 europäischen Ländern, darunter Österreich, Belgien, Kroatien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Norwegen, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz, Niederlande und Großbritannien. Insgesamt wurden 16.011 Arbeitnehmer:innen und 4.833 Arbeitgeber:innen befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet, um eine verlässliche Darstellung des Arbeitsmarktes in jedem Land zu gewährleisten.