Video Referee im Einsatz für Videobeweis bei Kanu Slalom WM in London

Broadcast Solutions unterstützt Kanu Slalom WM mit Video Referee

Broadcast Solutions unterstützte den internationalen Wettbewerb der International Canoe Association mit zwei Systemen: Das Hauptsystem war ein Video Referee MKIII mit zwölf Kanälen (simultane Aufnahme). Ein Video Referee MKII mit bis zu elf Kanälen wurde als Backup-System verwendet.

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Mit dem Wettbewerb in London wurde Video Referee zum ersten Mal als Hauptsystem für den Videobeweis während einer Kanu-Slalom-Weltmeisterschaft eingesetzt. Die Veranstaltung fand im Lee Valley White Water Centre am Stadtrand von London statt. Auf der Rennstrecke, die für die Olympischen Spiele 2012 gebaut wurde, kämpften 300 Athleten aus 55 Ländern um Medaillen und Plätze. Das Video Referee System versetzte die Schiedrichter dabei in die Lage, schnelle und zuverlässige Entscheidungen zu treffen.

Eric Lokken, Mitglied des ICF Kanu-Slalom Technical Committee, zum Einsatz von Video Referee: „In der Vergangenheit mussten wir auf produzierte Videosignale zurückgreifen und Replays anfordern. Das hatte oftmals Verzögerungen bei der Bekanntgabe oder Bestätigung der Endergebnisse bei jedem Athleten zur Folge. Wir verwendeten Video Referee nun zum ersten Mal in London während einer Weltmeisterschaft. Das System war einfach zu erlernen und die Einrichtung der Software sowie das Training konnten wir in nur einem Nachmittag erledigen.”

Lokken weiter zum Video Referee: „Während des Wettbewerbs kann man sehr bequem per Touchscreen, die Kameras auswählen, die man sehen will. In den meisten Fällen konnten wir eine Zeitstrafe noch während der Fahrt des Athleten überprüfen und ein sicheres Ergebnis liefern, bevor der Athlet die Ziellinie überquerte. Der Einsatz des Video Referee Systems hatte einen großen Einfluss auf unsere Entscheidungen während des Wettbewerbs. Wir konnten die Ergebnisse sehr schnell und zweifelsfrei liefern.“

Das Video Referee System wurde als maßgebliches Beurteilungssystem verwendet und griff auf die Signale aller Kameras entlang der Rennstrecke zurück. Alle Tore entlang der Strecke wurden von Kameras beobachtet und lieferten so Aufnahmen aus bis zu vier Perspektiven. Da Video Referee leicht in bestehende Produktionsumgebungen integriert werden kann, verarbeitete das in London verwendete System auch Signale des vor Ort befindlichen TV Hostbroadcasters. So griff Video Referee auf die maximale Anzahl verfügbarer Signale zurück.

Kanu-Slalom zählt zu den dynamischsten und spektakulärsten Bootssportarten. Ziel ist es, in kürzester Zeit einen Wildwasser-Parcours zu absolvieren und dabei Tore stromabwärts oder stromaufwärts korrekt zu durchqueren. Die Tore sollten möglichst fehlerfrei durchfahren werden. Gelingt dies nicht, erhält der Sportler für das Berühren der Stangen Strafsekunden. Ob ein Stab berührt oder ein Tor korrekt durchfahren wurde, ist im Wettkampf oftmals nicht einwandfrei erkennbar.

Um die Schiedsrichter bei einer zweifelsfreien und exakten Entscheidung zu unterstützen, hat der internationale Kanuverband ICF den Videobeweis als technische Entscheidungshilfe bei internationalen Wettkämpfen bereits 2007 zugelassen. Dabei stießen die gängigen technischen Hilfsmittel aber oftmals an ihre Grenzen, da nicht genügend Perspektiven bzw. Kamerasignale zur Verfügung standen und gleichzeitig gesichtet werden konnten und so eine faire Entscheidungsfindung erschwerten. Für Sportler und Fans kein befriedigender Zustand.

Das Hauptziel des Einsatzes von Video Referee während der Veranstaltung in London war es, bei jedem Lauf die Entscheidung der Richter zu beschleunigen und eine zu hundert Prozent sichere Entscheidung zu treffen, die Einsprüche von Teams und Athleten gleichermaßen standhalten kann. Dies führte zu klaren und sicheren Schiedssprüchen, weniger Wartezeiten und vor allem Medaillenentscheidungen mit Bestand.

Mit dem in London verwendeten Video Referee System hatten die Schiedsrichter Zugriff auf bis zu 12 Kamerasignale in HD-Qualität. Während des Wettbewerbs konnten alle Signale angesehen und einzelnen Szenen markiert werden – während die Aufzeichnung weitergeführt wird. Video Referee bot den Organisatoren und Schiedsrichtern nie zuvor verfügbare Möglichkeiten, um umstrittene Szenen zu klären und sorgte so für mehr Fairness während des Wettbewerbs.

Die Kennzeichnung von strittigen Szenen kann automatisch mit Hilfe von Algorithmen oder durch den Schiedsrichter erfolgen. In Echtzeit können mit dem Controller einzelne Kanäle ausgewählt sowie Szenen gesucht und markiert werden. Das Markieren von Szenen kann der Operator oder Schiedsrichter live oder bei Durchsicht des bereits aufgenommenen Materials vornehmen. Es besteht die Möglichkeit zwischen der gleichzeitigen Ansicht aller Kanäle, Einzelansicht und Zoom-Ansicht zu wählen.

Zu Sicherungszwecken ist der Export markierter Szenen auf DVD oder via MP4-Datei möglich. Ebenso ist die Aufnahme kompletter Sportveranstaltungen mit Video Referee vorgesehen. Zusätzlich nutzten die Teams in London das Video Referee System und das zur Verfügung gestellte Material zu Trainingszwecken.

Die Kanu-Slalom-EM 2015 in Deutschland war der erste Test für Video Referee bei einem ICF-Wettbewerb. Während der Weltmeisterschaft in London stellte Video Referee erneut unter Beweis, dass es ein wichtiges Tool ist, um Schiedsrichter im Laufe einer derartigen Veranstaltung zu unterstützen. Die Hersteller von Video Referee haben bei der Entwicklung den User und die Benutzerfreundlichkeit im Blick. Daher ist das System intuitiv zu benutzen und leicht zu erlernen – Schiedsrichter können sofort mit dem System arbeiten.

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