Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ mit d&b Soundscape
von Redaktion,
Disneys Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ hat am 08. Oktober 2022 in Österreich Premiere gefeiert und ist seitdem im Wiener Ronacher Theater zu sehen. Der Sounddesigner Gareth Owen hat für den Sound der Show d&b Soundscape genutzt.
Owen sei ein großer Anhänger von d&b Soundscape und nutze das System bei etwa der Hälfte seiner Produktionen. Bei Räumen, die architektonisch für klassische, eher „puristische“ musikalische Darbietungen ausgelegt sind, könne Soundscape dazu beitragen, das Soundsystem transparenter für solche Umgebungen zu machen.
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Soundscape sei für diese Show die erste Wahl gewesen. „Der Raum ist relativ eng und besitzt ein schmales Proszenium. Ein traditionelles Proszeniumssystem würde die Bühnenöffnungum etwa 10 % verkleinern“, so Owen. „Soundscape war die richtige Wahl, und ich habe die Entscheidung für das System nicht im Geringsten bereut.“ Er fügt hinzu: „Das Theater, in dem die Show stattfindet, ist definitiv ein maßgeblicher Faktor. Denn das Ronacher wurde als Opernhaus entworfen. Die Akustik ist für Opern optimal geeignet, aber der Einbau von Lautsprechern fühlt sich fast wie ein Sakrileg an! Ich würde sagen, dass ein großer Teil des Prozesses der Einsatz von Soundscape war, um mit den akustischen Herausforderungen umgehen zu können.“
Der DS100 Signalprozessor von Soundscape biete neue Möglichkeiten und Funktionen. Mit dem Softwaremodul En-Scene soll es Designern ermöglicht werden die Klangquellen als „Objekte“ im Raum zu positionieren und animieren. Diese ‚Verräumlichung‘ könne genau lokalisiert und die Auflösung im gesamten Auditorium wahrgenommen werden. Das Modul En-Space biete weitere Möglichkeiten. Unter anderem eine zusätzliche Design-Dimension, die es möglich mache, dass die Aufführung und das Publikum in die akustische „Signatur“ bestimmter Veranstaltungsorte gehüllt werden. Diese Signaturen, die durch die Aufzeichnung der akustischen Charakteristika dieser Veranstaltungsorte entstanden sind, würden dem Tontechniker zur Optimierung einer Aufführung zur Verfügung stehen.
Owen sagt: „Bei einem herkömmlichen Soundsystem gibt es eine Obergrenze für die Qualität, die man erzielen kann. Die erreicht man relativ schnell, aber man kommt nicht darüber hinaus. Mit Soundscape ist die Obergrenze höher: Das Gesamtpotenzial dessen, was man erreichen kann, ist deutlich größer. Doch der Prozess, um an diesen Punkt zu gelangen, bzw. um an den Punkt zu gelangen, den man mit einem Proszeniumssystem erreichen könnte, dauert länger – aber es ist möglich.“
(Bild: VBW_Deen van Meer)
Soundscape soll in Verbindung mit jedem d&b Lautsprechersystem verwendet werden können. Für diese Show wählte Owens Team, darunter Associate Sound Designer Andy Green und Assistant Sound Designer Rob Jones, die neuen AL90 von d&b. Neun Arrays bestehend aus drei AL90 befinden sich auf einer vorderen Traverse, gemischt mit V-SUBs . Mehr Tiefton kommt von den SL-SUBs auf dem Deck, während die eingebauten E6 Frontfills an der Bühnenfront das Gesamtbild abrunden. Ein TiMax D4 Tracking-System wird zur automatischen Positionierung von Klangobjekten und zur Aktualisierung der Objektpositionen eingesetzt. Ein neues Modul innerhalb der En-Snap Show Automation, das von Gareths Firma Show Control Ltd für Soundscape entwickelt wurde, ermögliche die Integration des Tracking-Systems in den Soundscape-Workflow und die Automation.
„Damit lassen sich zum Beispiel die Tracker für verschiedene Personen zu verschiedenen Zeiten ein- und ausschalten“, erklärt Owen. „Wenn es in der Aufführung Künstler gibt, die aus dem Off singen, und sich deren Objekte somit nicht in den Flügeln befinden, kann man sie so programmieren, dass sie um die ganze Bühne verteilt sind. Wir setzten die d&b R1Fernsteuersoftware für den Systemaufbau ein, aber die gesamte Steuerung der Objekte und des Tracking-Systems erfolgte über En-Snap.“
(Bild: VBW_Deen van Meer)
Der Mix erfolgt über ein Stagetec Auras. Für Owen sei das Design einer Musical-Produktion in einem Opernhaus, bei gleichzeitigem Einsatz einer digitalen Konsole und der kreativen Möglichkeiten von d&b Soundscape, alles andere als ein simpler A/B-Test. Daher sei er zurückhaltend, wenn es darum ginge, das Ergebnis an einem einzelnen Faktor festzumachen. „Aber was ich sagen kann“, so Owen, „ist, dass es uns mit der Kombination dieser Technologien gelungen ist, in diesem Theater einen Sound zu schaffen, der meines Erachtens besser ist als alles, was je zuvor hier realisiert wurde.“
Patrick Polly, Head of Sound bei VBW Theatres, kommentiert: „Wenn man eine Show wie Der Glöckner von Notre Dame inszeniert, bei der so viele Beiträge von verschiedenen Leuten überall auf der Bühne kommen, ist es wirklich wichtig, dass man hört, wer gerade spricht. Für die Sprachverständlichkeit ist das ungemein hilfreich.“ Er resümiert: „Gareth und sein Team sowie die gesamte Sound-Crew vor Ort haben großartige Arbeit geleistet! Es war eine Freude, mit ihnen zu arbeiten. Wir haben viele sehr positive Rückmeldungen erhalten, vor allem für den Klang des Orchesters.“