Leistungsstarke Broadcast-Infrastruktur für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Seit Jahresbeginn betreibt Media Broadcast das neue Distributionsnetz der ARD (ARD Disnet). Das Unternehmen verantwortete Konzeption, Projektierung sowie Aufbau der Infrastruktur für den digitalen Rundfunk von morgen. Zudem übernimmt Media Broadcast in den kommenden Jahren Monitoring und Betrieb des universellen Rundfunknetzes.
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Das ARD Disnet wurde von den Sendeanstalten Hessischer Rundfunk (hr), Mitteldeutscher Rundfunk (mdr), Norddeutscher Rundfunk/Radio Bremen (NDR/rb), Südwestrundfunk (SWR) und Westdeutscher Rundfunk (WDR) beauftragt. Die neue Infrastruktur wurde nicht zuletzt durch die gestiegenen Anforderungen in punkto Bandbreite und Verfügbarkeit infolge der Digitalisierung des Rundfunks sowie aufgrund der Umstellung auf DVB-T 2 HD erforderlich.
Aufgaben von ARD Disnet
ARD Disnet ist ein hochleistungsfähiges, skalierbares Zuführungsnetz zur Versorgung von rund 200 Senderstandorten der ARD-Anstalten mit sämtlichen TV- und Radio-Signalen (DVB-T, DVB-T2 HD, UKW, DAB+). Zudem werden hierüber die Datendienste zur Fernüberwachung und Fernsteuerung der einzelnen Senderstandorte übertragen. Die Zuführung der Signale aus den Funkhäusern zum ARD Disnet erfolgt über das neue Backbone der Media Broadcast, das u.a. auch für die Signalkontribution von DVB-T2 HD und freenet TV eingesetzt wird und seit Sommer 2016 im Regelbetrieb läuft.
Garantierte Signalverfügbarkeit 99,9 Prozent
Für eine Signalverfügbarkeit von 99,9 Prozent wurden die Senderstandorte über zwei Wege angebunden und die Netzwerk- und Adaptionstechnik redundant ausgelegt. Damit soll ein Minimum an Ausfallzeiten von rechnerisch maximal 8 Stunden pro Jahr (356 Tage = 8.760 Stunden) sichergestellt werden. Die Infrastruktur basiert in weiten Teilen auf leistungsfähiger Glasfaser, die durch Richtfunkanlagen mit Gigabit-Kapazitäten ergänzt wird. Die Netzwerkstruktur und -technik vereinfacht die Ausbaufähigkeit deutlich. So können im Live-Betrieb ohne Einschränkungen neue Senderstandorte angeschlossen oder zusätzliche Dienste implementiert werden. Damit ist eine zukunftssichere, technische Basis auch für den Betrieb künftiger Dienste und Services der ARD-Anstalten gelegt.
Bandbreiten und Gesamtlänge des Netzes
Die Signalübertragung erfolgt im Vergleich zum bisherigen Netz transparent. Studios und Senderstandorte profitieren von einer im Vergleich bis zu hundertfach erhöhten Bandbreite. Das neue ARD Disnet stellt Kapazitäten von insgesamt 120 GBit/s bereit. Das entspricht der Geschwindigkeit von 2.400 VDSL 50 Anschlüssen. Die eingesetzten Glasfaserleitungen kommen auf eine Gesamtlänge von bundesweit circa 10.000 Kilometern.
Der Aufbau
Nach Start der Konzeptionsphase in 2014 erfolgte der Aufbau von ARD Disnet ab Ende 2015, nach Beauftragung durch die ARD-Anstalten. Die einzelnen Funktionselemente zur Übertragung von DVB-T2 HD, DAB+, UKW und Datendiensten wurden im Projektverlauf anhand von Pilotaufbauten geprüft und damit die belastbare Übertragung unter Live-Bedingungen nachgewiesen. Langzeitmessungen belegten zudem die Stabilität des Netzwerkbetriebes. Nach dem flächendeckenden Roll-out erfolgte der Parallelbetrieb von altem und neuem Netz mit weiteren Tests, wiederum unter Live-Bedingungen. Der durchaus knapp bemessene „Test-Airbag“ genügte, um Anfang 2017 in den Regelbetrieb von ARD Disnet zu gehen und die alte Infrastruktur zu deaktivieren.
„Mit ARD Disnet stellen wir dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk schon heute eine bundesweite Broadcast-Infrastruktur für die Anforderungen von morgen bereit. In Rekordzeit von nur einem Jahr hat Media Broadcast eine schnelle, skalierbare und hochverfügbare Datenautobahn für den Broadcast-Sektor geschaffen, welche die Anforderungen der ARD-Anstalten zu äußerst wirtschaftlichen Konditionen abbildet. Zusammen mit dem neuen Backbone für den Betrieb von DVB-T2 HD / freenet TV haben wir das technische Rückgrat einer zukunftsfähigen, bundesweiten Broadcast-Infrastruktur geschaffen: Sie erfüllt die gestiegenen Anforderungen an Bandbreite und Verfügbarkeit und bietet zugleich genügend Ausbaupotenzial für künftige Anwendungen zu äußerst ökonomischen Bedingungen“, kommentierte Frank Schulz, CTO der Media Broadcast, den Start des Regelbetriebs von ARD Disnet.