Berliner Staatsoper Unter den Linden mit neuen Vorhängen
Gerriets liefert Hauptvorhang und Hauptvorhangsystem Fence für Berliner Staatsoper
von Redaktion,
Am 3. Oktober 2017 konnte das Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden nach einer sieben Jahre andauernden Generalsanierung das historische Opernhaus wieder beziehen. Unter Einhaltung von denkmalpflegerischen Aspekten wurde in der 1742 erbauten, ehemaligen ‚Königlichen Hofoper‘ von Friedrich II unter anderem die Bühnentechnik erneuert. Die Wahrung des bis heute erhaltenen historischen Charakters des Opernhauses spielte dabei eine wichtige Rolle.
So wurde auch der Hauptvorhang von Gerriets nach historischem Vorbild und in sorgfältiger Handarbeit aus dem Bühnenvelours Clivia 600 in einem exklusiv für die Staatsoper definierten Rotton angefertigt. Edle goldene Applikationen wie filigrane Stickereien, elegante Sonderfransen und eine feine Zahnbordüre zieren den 22 m breiten und 10 m hohen Hauptvorhang, dessen Design von dem Architekturbüro HG Merz entwickelt wurde. Die Lieferung des Schmuckvorhangs erfolgte über das Unternehmen Waagner-Biro.
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Mit einer Steigerung der Nachhallzeit von 1,1 auf 1,6 Sekunden sollte eine akustische Verbesserung im Zuschauersaal erzielt werden. Aufgrund der schallreflektierenden Wirkung von Holz entschied man sich daher gegen eine textile Soffitte und für eine bemalte Holzschabracke. Als Malvorlage für die Schabracke diente ein von Gerriets im Original-Rotton gefertigtes 10 m breites und 3,4 m hohes Muster des geplanten Schmuckvorhangs.
Die Öffnung des Hauptvorhangs erfolgt entweder horizontal griechisch oder vertikal deutsch. Zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Faltenabstands beim Öffnen und Schließen des Vorhangs wurde Gerriets von der Theatertechnische Systeme GmbH mit der Lieferung eines 20 m langen, modular konzipierten und motorisierten Scherenzugsystems Fence beauftragt. In geparktem Zustand kann der Hauptvorhang in Schutztaschen aus Bühnennessel CS hängend verstaut werden.
Während der Umbauzeiten von Bühnenbildern kann zur akustischen Trennung der Hauptbühne und des Zuschauerraums ein 7-lagiger Schallvorhang vertikal verfahren werden. Die Außenlage des schallabsorbierenden Vorhangs wurde ebenfalls aus dem schwer entflammbaren Bühnenvelours Clivia 600 gefertigt. Der glatthängende Trennvorhang wird zur Stabilisierung und Ausspannung seitlich mithilfe von speziellen Leitrollen an einem bauseitigen Stahldraht geführt. Mit einer Breite von 17,5 m und einer Höhe von 12,5 m überdeckt der Schallvorhang, der über ein Schalldämmmaß von 18 dB verfügt, die Bühnenöffnung und sorgt damit für eine optimale akustische Abschottung.