Formel 1

NEP Germany bezieht Luftfrachtcontainer zur Produktion der aktuellen Formel 1-Saison

Die TV-Produktion der Formel 1 ist zusätzlich zu den produktionstechnischen Herausforderungen auch immer ein logistischer Kraftakt. Produktionsequipment zieht mit dem Rennzirkus um die Welt und muss immer zur richtigen Zeit vor Ort und einsatzfähig sein. Um hier eine optimale und schnell einsatzfähige Lösung an den Rennstrecken zu haben, setzt NEP Germany auf eine neue Containerlösung, die zur Übertragung der Signale aus der Boxengasse und für Interviews genutzt wird.

(Bild: Kristin Röder)

NEP Germany fungiert, seitdem der Sender Servus TV die Rechte zur Übertragung der Formel 1 ab dieser Saison erworben hat, als Produktionsdienstleister. Zusammen mit Broadcast Solutions wurde ein mobiles Produktionsstudio in einem ausziehbaren Luftfracht-Container verbaut, der, zusammen mit weiteren Luftfrachtcontainern, die sozusagen als Rüstwagen fungieren, während der Formel 1-Saison rund um die Welt unterwegs sind.

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Der POD, der in einem mit Ausschüben ausgestatteten Luftfrachtcontainer untergebracht ist, dient primär zur Produktion von Interviews und Experten-Gesprächen, die mit zwei Drahtlos Kamera-Teams und 1x EB Team rund um die Strecke oder in der Boxengasse eingefangen werden. Auf kleinstem Raum beherbergt er alle wichtigen Technikkomponenten für eine TV-Produktion, die etwa auch in einem Ü-Wagen untergebracht sind.

Mark Overkamp, Technical Director bei NEP Germany erläutert die Hintergründe der Entwicklung: „Durch die exzessive Reisetätigkeit bei der Produktion der Formel 1 brauchten wir eine hoch-mobile, transportable Lösung, die auf kleinstem Raum die komplette Technik für unsere Produktionen bereithält und dennoch ein angenehmes Arbeiten möglich macht. Zusammen mit Broadcast Solutions haben wir mit dem POD eine Lösung entwickelt, die uns, im Zusammenspiel mit einem ausgeklügelten Stageboxkonzept, in den aktuellen Produktionen optimal unterstützt aber auch Optionen für die Zukunft offen lässt.“

Mit zwei Ausschüben lässt sich der POD von 7,5 m2 auf 14m2 Fläche vergrößern und bietet im Einsatzmodus Raum für 4 Arbeitsplätze (1x Audio-Engineer, 1x Video Engineer, 2x Redaktion) inklusive zentralem Technikrack mit 2x 38HE. Im POD erfolgt das Monitoring der Video- und Audio-Signale der Kamera-Teams, die bei der Produktion im Einsatz sind, sowie die Steuerung der Intercom-Signale und der Motorola Funkstrecken. Während der Produktionen werden die Audio- und Videosignale direkt von der Rennstrecke via Darkfiber nach Salzburg ins Sendezentrum von Servus TV übermittelt und das Sendesignal erstellt. Das In-Ear Monitoring der Moderatoren, Reporter und der Kamera Teams wird im POD produziert, um Audio Delays zu vermeiden. Die Audiosignale, die in diesem Workflow anfallen, zeichnen sich durch eine große Heterogenität aus: Der POD sowie die WISYCOM Transmitter, die das Drahtlosnetzwerk über die Strecke hinweg realisieren, arbeiten mit digitalem Audio im Dante-Format. Die Signale der Intercom werden in AES67 verarbeitet und es fallen weitere analoge Audio-Signale aus den Office Containern an. Um eine reibungslose Konvertierung sicherzustellen sind mehrere PRODIGY Multiformat-Konverter von Directout in Stageboxen im Einsatz, die die Konvertierung von analog Audio und AES67 zu Dante und umgekehrt übernehmen. Im POD selbst dient eine digitale YAMAHA QL1 Audiokonsole mit DANTE-Integration zur Mischung der Signale. Als Kreuzschiene ist im POD Riedels MicroN-System im Einsatz. Die Steuerung der Audio und Video-Signale übernimmt das hi human interface Steuerungssystem von Broadcast Solutions.

Technisch und die Workflows betreffend ist der POD so konzipiert, dass perspektivisch auch eine vollumfassende Fernsteuerung aus dem Sendezentrum in Salzburg möglich ist. Die erste Feuertaufe bestand das System bereits am 28. März beim Großen Preis von Bahrain. Der nächste Einsatz ist beim Großen Preis von Italien in Imola am 18. April 2021.

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