Peter Lawo, Gründer des nach ihm benannten Rastatter Unternehmens für Rundfunk- und Medientechnologie, ist am 24. November 2022 im Alter von 85 Jahren verstorben.
Der Ingenieur und Unternehmer gründete 1970 die heutige Lawo AG und legte mit Audioprodukten den Grundstein für das Unternehmen.
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In den 1970er Jahren entwickelte Peter Lawo für die Musik des zeitgenössischen Komponisten Karl-Heinz Stockhausen einen elektronischen Klangprozessor. Seine Kontakte zu den Musikern führte zur Ausstattung des Experimentalstudios des SWF und zur Entwicklung des ersten kompletten Audiomischsystems, das für Musikmischungen mit Künstlern wie Pierre Boulez, Luigi Nono u.v.m verwendet wurde.
Lawo knüpfte Kontakte zu Systemintegratoren der Branche und einem regionalen Rundfunksender. Seine Maxime war von Beginn an: „Höre deinen Kunden und Anwendern zu, finde heraus, was sie wirklich brauchen und finde Lösungen, die über diese Wünsche hinausgehen.“ Bereits seine ersten, damals noch analogen Mischpulte für den Rundfunk sollen sich durch ihre Bau- und Klangqualität ausgezeichnet haben und seien in ihrer anwenderorientierten Bedienbarkeit, Funktionalität und Gestaltung wegweisend gewesen.
Schon in den frühen 1980er Jahren setzte Lawo Computertechnik in den Mischpulten ein und baute die „Programmierbare Tonregie“ (PTR) mit analoger Signalverarbeitung und digitaler Steuerung aller Mischpulteinstellungen, für die im Unternehmen eigens Motorfader entwickelt wurden. Mit diesem System etablierte sich Lawo als Hersteller von Rundfunk-Mischpulten mit innovativen Lösungen und Klang. Inzwischen hatte sich Lawo ganz auf Audiotechnik für den Rundfunk konzentriert. Der PTR folgte 1994 die Vorstellung der ersten volldigitalen mc-Mischpultserie.
1999 übergab Peter Lawo die Leitung des Unternehmens an seinen Sohn Philipp Lawo, unter dessen Führung sich Lawo zu einem der Wegbereiter der IP-Technologie im Rundfunk und einem Anbieter für Netzwerk-, Control-, Audio- und Videosystemen entwickelte. Die Produkte werden in Deutschland entwickelt und am Hauptsitz des Unternehmens in Rastatt hergestellt.
Laut Lawo hat das Unternehmen mit seinem Seniorchef Peter Lawo einen leidenschaftlichen Ingenieur, genialen Erfinder und engagierten Unternehmer verloren, der sich auch nach seinem Rückzug aus der Geschäftsleitung mit Herzblut für das Wohlergehen seiner Firma eingesetzt hat.